Deutscher Journalisten-Verband Gewerkschaft der Journalistinnen und Journalisten

News für Freie

Corona-Krise

Fußballfotografie zwischen Wut, Stolz und Verwirrung

20.05.2020

Das erste Spielwochenende der Bundesliga unter Corona-Bedingungen ist vorbei, und die Akteure in der Fußballfotografie räumen die Scherben auf. Nur drei Personen durften sich pro Spiel fotografisch betätigen, um gleichzeitig mit ihrem Bildmaterial auch die große Zahl derer zu versorgen, die aus den Stadien ausgeschlossen wurden.
Verwirrung
: Weil diese "Pool-Fotografien" von jeder für den Pool zugelassenen Person an Kunden geliefert oder in Datenbanken eingespeist werden durften, landeten bei den Sportredaktionen daher Dutzende Male die gleichen Bilder, immer nur geliefert von unterschiedlichen Lieferanten. Einige Redaktionen reagierten verwirrt auf das massenhafte Angebot der immergleichen Bilder und wichen auf Agenturmaterial aus, das geordneter ankam, auch weil viele Redaktionen nicht mehrere Agenturen parallel nutzen.


Enttäuschung
: Empört zeigten sich einige Pool-Organisatoren über Personen, die eine Belieferung mit Fotos forderten, obwohl sie bislang nie bei den Spielen gesichtet worden waren. Die Möglichkeit, einfach mal so an Material zu kommen, war der Grund für die Anmeldung, sagte einer der Interessenten sogar ganz offen.
Stolz
: Problemlos lief die Belieferung aus dem Stadium, meldeten die Organisatoren einer der Pool-Modelle erfreut, auch die technische Plattform PicDrop habe ohne Probleme funktioniert.
Wut
: In einigen Bundesligavereinen wurde von den Vereinen festgelegt, dass die Bilder aus dem Pool nur an direkte Kunden, nicht an Bilddatenbanken geliefert werden dürften, protestierten beispielsweise in Berlin einige Journalistinnen und Journalisten mit einem Rundschreiben gegen diese Regelung. Unterstützt wurden sie dabei offenbar auch vom Geschäftsführer einer dieser Bilddatenbanken, der die Vereine gleich Eingriffe in die Fotopressefreiheit vorgeworfen haben soll. Umgekehrt zufrieden äußerten sich diejenigen, die direkt für Redaktionen arbeiten, weil damit mehr Geld im direkten Verkauf an Redaktionen zu verdienen war und keine Kannibalisierung durch das Angebot der gleichen Bilder über Datenbanken erfolgte. Hinter den Kulissen finden weiter Auseinandersetzungen über das richtige Modell statt, wie nur drei Personen alle Interessierten fair versorgen können, ohne dabei selbst wirtschaftlich zu Schaden zu kommen.

Der Deutsche Journalisten-Verband sammelte auf einer Webkonferenz am 20. Mai Stichpunkte, die zu einer Verbesserung der Situation führen können. Der wichtigste Punkt: die Erhöhung der Zahl der fotografisch tätigen Personen ist Priorität Nummer 1. Nur so kann verhindert werden, dass es in der Sportfotografie zu rechtlichen Auseinandersetzungen und zur Zerrüttung der Verhältnisse auch zwischen den Berufstätigen kommt.


Michael Hirschler, hir@djv.de

News für Freie

Corona-Krise

Hilfe für Selbstständige erhöht und verlängert

11.06.21

Die Hilfen für Selbstständige wegen der Corona-Krise werden bis zum 30. September 2021 verlängert, in Details ausgebaut und erhöht. So soll die Neustarthilfe auf 12.000 Euro steigen. Darüber informierte das...

Sozialversicherung

Scheinselbstständigkeit wird wieder einfacher mit der Clearingstelle

11.06.21

Einfacher mit Freien zusammenarbeiten, ganz ohne Sozialversicherungsabgaben. Das wird jetzt wird einfacher, weil eine Auskunftsstelle der Rentenversicherung reformiert wurde. Die so genannte Clearingstelle der Rentenversicherung...

Künstlersozialkasse

Nebenverdienste befristet in höherem Umfang möglich

31.05.21

Versicherte der Künstlersozialversicherung können in Kürze (ab Verkündung des Gesetzes) bis zu 1.300 Euro im Monat zu ihrem Einkommen hinzuverdienen, ohne dass die Pflichtversicherung in der Kranken- und...

Urheberrecht

Bundestag gibt grünes Licht

20.05.21

Der Deutsche Journalisten-Verband begrüßt die Verabschiedung des Gesetzes zur Anpassung des Urheberrechts an die Erfordernisse des digitalen Binnenmarkts durch den Deutschen Bundestag am heutigen Donnerstag.

Coronakrise

Update des Tipps für Freie zur Neustarthilfe und zur Überbrückungshilfe III

11.05.21

Die Informationen des DJV zum Thema Neustarthilfe und Überbrückungshilfe III wurden aktualisiert und sind auf DJV.de im Format PDF abrufbar.

Offener Brief

Journalismus ist Kultur

11.05.21

Der Deutsche Journalisten-Verband fordert in einem Offenen Brief Kulturstaatsministerin Monika Grütters zu Änderungen an dem Rettungs- und Zukunftsprogramm „Neustart Kultur“ auf.

Coronakrise

Aktualisierung der Informationen zur Neustarthilfe und Überbrückungshilfe

28.04.21

Eine Aktualisierung der Informationen zur Neustarthilfe und Überbrückungshilfe sowie zusätzlichen Hilfen in einigen Bundesländern ist jetzt unter djv.de abrufbar: DJV-Tipps für Freie.

Aktenaffäre

Transparenz gefordert

26.04.21

Der Deutsche Journalisten-Verband fordert umfassende Transparenz in der Aktenaffäre der Stasi-Unterlagenbehörde.

Freie

Kulturrat schießt zu kurz

13.04.21

Der Deutsche Kulturrat fordert unbürokratische Hilfen für Künstler bei der Künstlersozialversicherung. Konkreter wird das Gremium gegenüber der Bundesregierung leider nicht.

dpa

Warnung an Freie vor Knebelvertrag

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Freienvertretung wenig wirksam, dennoch wählen gehen!

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Der DJV hält die Vertretung von Freien durch Personalräte für dringend notwendig und fordert aktuell von der Bundesregierung, das Personalvertretungsgesetz entsprechend zu ändern, so dass beispielsweise auch an der Deutschen...

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Lauf für Pressefreiheit startet diesen Sonntag

19.03.21

Jetzt geht es los: Vom 21. März bis zum 1. Mai laufen DJV-Mitglieder in Fünferteams 1.715 Kilometer auf der virtuellen Strecke Berlin-Paris-Brüssel-Luxemburg, um auf aktuelle Probleme der Pressefreiheit aufmerksam zu machen. Die...

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Schon gewusst?Der DJV bietet freien Journalisten auch online durchgeführte Seminare an. Bei diesen so gennanten "Webinaren" können Freie bei sich im Büro sitzen und Weiterbildung zu vielen Themen abholen - für Mitglieder oft sogar kostenlos oder zu stark vergünstigten Preisen.

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