News für Freie
Journalisten, die in dieser sozialpolitischen Nacht aufbleiben: Manifest
In Frankreich brodelt es, und jetzt melden sich auch die französischen Journalistinnen und Journalisten mit dem Vorschlag für ein "Manifest der wachsamen Journalisten" zu Wort
Wir dokumentieren den Aufruf zu einem Manifest in einer Übersetzung:
Im Rahmen der Bewegung "Nuit debout" (Nacht durchwacht / Nachts aufbleiben / Nachts wachtsam bleiben) haben wir gedacht, dass es sinnvoll wäre, dieses Engagement zu verbinden mit dem Einsatz für einen verantwortungsvollen Journalismus, für einen ehrlichen, freien, von gesellschaftlicher Vielfalt geprägten Qualitätsjournalismus. Das wäre eine Verbindung im Sinne der zur Zeit geforderten Vereinigung der sozialpolitischen Auseinandersetzungen in einer einzigen Bewegung.
Auseinandersetzungen, in denen die meisten von uns schon stehen, aber die noch einmal betont werden sollten in dieser Zeit einer Politik der Billig-Information, wo das große Publikum König ist und der "Buzz" regiert. Eine Politik, von der die Gesamtheit der Medien betroffen ist: von den Nachrichtenagenturen über das Radio, das Fernsehen bis zum Internet.
Diese Situation zeigt sich durch den Verlust unserer Glaubwürdigkeit bei den Lesern, Zuhörern und Fernsehzuschauern. Gleichzeitig wird die Situation unseres Berufs immer prekärer, unter dem Druck des extremens Bestrebens zur betriebswirtschaftlichen Rationalisierung. Das alles zum Preis einer schleichenden Verdummung unserer Gesellschaft.
Unser Engagement wird die Form eines Manifestes der "Journalisten, die aufbleiben" annehmen, und wir bitten Euch es zu unterzeichnen, wenn Ihr mit dem Inhalt einverstanden seid.
Um dieses Manifest zu verfassen, brauchen wir Eure Berichte:
Journalisten, Redakteure, Freie, Pressefotografen, Radioreporter, Praktikanten, unständig und prekär Beschäftigte... Ihr, deren Beruf es ist Informationen zu vermitteln
Ihr seid zensiert worden auf der Straße oder durch Eure Vorgesetzten
Ihr arbeitet für einen Arbeitgeber, der die Tarifverträge für Journalisten verletzt, indem er Euch in missbräuchlicher Weise den Status des Selbständigen oder des unständigen Beschäftigten aufzwingt... oder Euch lediglich als Autor einstuft
Ihr macht die Erfahrung eines ständigen Drucks, Eure Produktivität zu erhöhen (Menge der Artikel, die verfasst werden müssen, der Reportagen, die realisiert werden müssen...)
Ihr habt nicht mehr die finanziellen Mittel und auch nicht die Zeit, vor Ort zu berichten
Ihr habt nicht mehr die finanziellen Mittel um dort zu recherchieren
Ihr habt nicht mehr die finanziellen Mittel um dort Eure Informationen zu überprüfen
Ihr müsst Eure Themen nach dem Kriterium des Publikumsinteresses auswählen
Ihr müsst eher Content produzieren als Information zu schaffen
Ihr veröffentlicht Artikel, die nicht noch mal gelesen werden
Ihr habt Manager und keine Chefredakteure mehr
Ihr habt miterlebt, wie Arbeitsplätze eingespart wurden, wie Honorar-Etats und Gehälter gekürzt wurden
Ihr habt Euch für die freie Tätigkeit entschieden und recherchiert über Wochen um am Ende mit Hungerhonoraren abgespeist zu werden
Euer Name steht unter einem Artikel, der von Eurem Chef umgeschrieben und mit neuer Überschrift versehen wurde, um boulevardesker auszufallen
Ihr habt weder die Bilder noch den diesen unterstellten Sinn verstanden, der den Bildern untergeschoben wird, die Ihr von einem Dreh mitgebracht habt
Ihr habt das Gefühl gehabt, gegen die Grundregeln Eures Berufs zu verstoßen
Ihr habt darunter gelitten
Für eine unabhängige Presse
Die Journalisten, die aufbleiben
Sophie Eustache et Julien Bonnet
Wenn Ihr Euch von einer dieser Situationen betroffen fühlt, wenn Ihr das selbst bestätigen könnt oder über den Journalismus sprechen wollt, den Ihr anstrebt, dann kontaktiert uns über diese Adresse:
Falls Ihr Französisch könnt, direkt an die Originalautoren der Initative: lesjournalistesatterres@gmail.com
[Sonst gerne in Deutsch an unser spontanes "Verbindungsbüro": wachejournalisten@djv-online.de]
Bitte genau angeben, ob Eure Statements im Originaltext, mit oder ohne Namen oder Pseudonym veröffentlicht werden können, auf djv.de, französischen Internetseiten oder auch in ganz andern Ländern!]
(Übersetzung und Ergänzung durch deutsche Mailadresse: Michael Hirschler. Die Autoren haben der Verbreitung des Aufrufs zugestimmt, das gilt auch hinsichtlich deutschsprachiger Übersetzungen.)
Originalversion:
Dans le cadre du mouvement Nuit Debout, nous avons pensé qu’il serait judicieux d’associer à cette convergence des luttes celle pour un journalisme responsable, honnête, libre, divers et de qualité. Combat que nous menons déjà pour la plupart mais qu’il serait bon d’affirmer en ces temps de politique de l’info low-cost, de l’audience reine et du buzz. Politique qui touche l’ensemble des médias : des agences de presse aux organes de presse écrite en passant par la radio, la télévision et internet.
Cette situation se matérialise par un discrédit important auprès de nos lecteurs, auditeurs et téléspectateurs. Dans le même temps, poussée par une volonté extrême de rationalisation économique, notre profession se précarise. Le tout au profit d’une abrutisation rampante de la société.
Cet engagement prendra la forme d’un Manifeste des journalistes debout, que nous vous inviterons à signer, si vous êtes en accord avec son contenu.
Pour commencer l’écriture de ce manifeste, nous avons besoin de vos témoignages :
Journalistes, rédacteurs, pigistes, JRI, photographes de presse, documentalistes radio, stagiaires, précaires… vous tous dont le métier est de transmettre l’information
Vous avez été censurés dans la rue ou par votre hiérarchie
Vous travaillez pour un employeur qui contourne la convention des journalistes en vous imposant abusivement un statut d’auto-entrepreneur, d’intermittent… ou en vous payant en droit d’auteur
Vous subissez une pression constante pour améliorer votre productivité (quantité d’articles à écrire, reportages à réaliser…)
Vous n’avez plus les moyens ni le temps d’aller sur le terrain
Vous n’avez plus les moyens ni le temps d’enquêter
Vous n’avez plus les moyens ni le temps de recouper vos informations
Vous devez choisir vos sujets en fonction de leur potentiel d’audience
Vous devez créer du contenu plutôt que traiter de l’information
Vous publiez des articles non-relus
Vous avez des managers, et non plus des rédacteurs en chef
Vous avez été témoins de suppressions de poste, de coupes dans les budgets piges et dans les salaires
Vous avez choisi d’être pigiste et vous enquêtez des semaines pour au final être payé au lance-pierre
Vous avez dû signer un article réécrit ou re-titré par votre chef pour être plus racoleur
Vous n’avez pas reconnu les images ni le sens donné aux images que vous avez ramenées d’un tournage
Vous avez eu l’impression de piétiner la déontologie de votre métier
Vous en avez souffert
Si vous vous sentez concernés par une ou plusieurs situations décrites ci-dessus, que vous souhaitez témoigner ou nous parler du journalisme auquel vous aspirez, contactez-nous à cette adresse : lesjournalistesatterres@gmail.com
Pour une presse indépendante
Les journalistes debout
Sophie Eustache et Julien Bonnet
News für Freie
Neustarthilfe Januar-März 2022 kann jetzt beantragt werden
Die Corona-Krise hat viele Freie hart getroffen - und dauert immer noch an. Daher wird das Programm der Neustarthilfe auch im Frühjahr 2022 fortgesetzt. Bis zu 4.500 Euro können in diesem Hilfsangebot beantragt werden. Für Freie...
Journalisten gehören dazu
Der Deutsche Journalisten-Verband stellt gegenüber Bund und Ländern klar, dass Journalistinnen und Journalisten Teil der kritischen Infrastruktur sind.
Hilfsmaßnahmen werden auch 2022 fortgesetzt
Aufträge werden gecancelt, Events werden abgesagt: Corona trifft die Freien schon wieder in aller Härte. Hier die wichtigsten Informationen dazu in Kürze:
Medienhäuser in der Pflicht
Die Sicherheit von Journalistinnen und Journalisten bei der Berichterstattung muss spürbar verbessert und die Pressefreiheit in vollem Umfang gewährleistet werden.
Regierung weiß nichts
Die amtierende Bundesregierung ist fast schon Geschichte, aber nur fast: Ihr Nichthandeln beim Auskunftsrecht der Medien wirkt in die kommende Legislaturperiode hinein.
Spahn missachtete Pressefreiheit
Der Deutsche Journalisten-Verband begrüßt die Urteilsbegründung des Bundesverwaltungsgerichts vom gestrigen Dienstag zum presserechtlichen Auskunftsanspruch auf Bundesebene (BVerwG 6 A 10.20).
Hilfen für Selbständige bis Jahresende 2021 verlängert
Die Bundesregierung verlängert die Hilfen für Selbständige bis zum Jahresende 2021. Das gilt sowohl für die Neustarthilfe Plus als auch die Überbrückungshilfe Plus. Das bedeutet beispielsweise, dass im Rahmen der Neustarthilfe...
Unterlagen erhalten
Das Bundesverteidigungsministerium hat zugesagt, Unterlagen zum Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr für den Bundestag aufzubewahren. Davon dürften auch Journalisten profitieren.
Transparenz vor der Wahl
Der Deutsche Journalisten-Verband fordert vom Bundesverkehrsministerium noch vor der Bundestagswahl Aufklärung über die sogenannte Dieselaffäre.
Nachvergütungen einfordern
Der Deutsche Journalisten-Verband fordert alle Urheberinnen und Urheber auf, gegenüber ihren Auftraggebern auf Nachvergütung zu pochen, wenn mit ihren Werken unerwartet große Gewinne erzielt werden.
Bescheidene Bilanz
Die Bilanz der schwarz-roten Bundesregierung in der zu Ende gehenden Legislaturperiode fällt für den Journalismus dürftig aus.
Neue Hilfen für Freie
Der DJV informiert in einem aktuellen "Tipps für Freie" über neue Hilfen für Freie angesichts fortdauernder wirtschaftlicher Schwierigkeiten in Zusammenhang mit der Corona-Krise. Link zum DJV-Tipps für Freie (PDF)
Schon gewusst? Der DJV erteilt nicht nur kostenlose Rechtsberatung für Mitglieder, sondern auch kostenlosen Rechtsschutz in Berufsfragen. Für mehrere hunderttausend Euro im Jahr. Rechtsschutz - ein Angebot, das viele andere Verbände nicht bieten.
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