Deutscher Journalisten-Verband Gewerkschaft der Journalistinnen und Journalisten

News für Freie

Urheberrecht

Nach dem "Handelsblatt"-Urteil: Jetzt mit Schmackes gegen GENIOS?

13.12.2013

Mitglieder und DJV-Gremien über Ansprüche gegen die Datenbank GENIOS

Die Nutzung von Zeitungsartikel in Onlinedatenbanken gegen Entgelt geht nicht ohne angemessene Vergütung der Urheber, so ein Urteil des Oberlandesgerichts Düsseldorf aus dem November 2013. In solchen Fällen, in denen die Rechte für die Online-Nutzung nicht eingeräumt waren, sind also Nachzahlungen fällig. Im Fall des "Handelsblatt" 110 Euro pro Beitrag, gerichtlich anerkannte Grundlage dafür ist die DJV-Übersicht "Vertragsbedingungen und Honorare".

Doch was gilt jetzt für Datenbanken wie GENIOS, in denen Abertausende von Beiträgen freier Journalisten vermarktet werden, oft genug ohne Zustimmung der freien Journalisten? Werden massenhafte Klagen gegen den Beitragsvermarkter kommen?

Die Nachricht über den Erfolg gegen das "Handelsblatt" ist erst wenige Stunden alt, da fragen bereits die ersten Mitglieder an, beginnen DJV-Gremien, intern über die Erfolgschancen eines Verfahrens gegen GENIOS zu diskutieren.

Die Einschätzung: Verfahren gegen GENIOS erscheinen nach wie vor wenig Erfolg versprechend. Grund: Schon in einer früheren Gerichtsentscheidung hieß es, eine Prüfung der Nutzungsrechte sei einer Textdatenbank, die von Hunderten von Zeitungen beliefert wird, nicht zumutbar. Das erforderliche Massengeschäft bringe den Datenbankbetreiber in eine Forumshaftung. Er haftet daher erst, wenn er positiv davon weiß, dass die Rechte an Beiträgen nicht bei der einliefernden Zeitung liegen.

Folge: Freie Journalisten müssen sich also an ihre Zeitung wenden und dort die Vergütung für die Nutzung ihrer Beiträge bei GENIOS geltend machen. Seit dem Jahr 2010 gibt es dafür sogar eine explizite Regelung in den Vergütungsregeln an Tageszeitungen, die den Journalisten 55 Prozent der Erlöse zusprechen. Ob und inwieweit für die Zeit vor 2010 die Grundsätze der Entscheidung des OLG Düsseldorf mit 110 Euro pro Beitrag anwendbar sind, kann dabei noch nicht eindeutig gesagt werden. Denn im Fall des "Handelsblatt"-Urteils ging es um ein verlagseigenes Zahlarchiv, nicht eine externe Firma. Dennoch gibt es allen Grund, dass freie Journalisten das Thema "Vergütung für GENIOS" gegenüber ihrem Verlag geltend machen.


Michael Hirschler, hir@djv.de (@freie)

News für Freie

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Die richtige Absicherung für freie Journalisten

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Die richtigen Versicherungen für freie Journalisten? Es geht nicht um ein konkretes Produkt, sondern darum, welche Absicherung überhaupt notwendig ist, worauf geachtet werden sollte.

Webinar

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28.07.12

Unsere neue Seminarsaison eröffnen wir mit einem Klassiker: Verhandlungstraining mit Constanze Hacke

Freie Journalisten

Webinar: Existenzgründung als freie/r Journalist/in am 7. September

28.07.12

Das praktische Seminar für Einsteiger in die Selbständigkeit.

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20.07.12

Der DJV benötigt für seine Verhandlungsführung in Sachen angemessene Honorare Informationen von Bildjournalisten.

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19.07.12

So mancher Journalist denkt daran, als freier Korrespondent ins Ausland zu gehen. Zumindest für eine Weile. Michael Hirschler vom DJV informiert, worauf zu achten ist.

Faire Honorare

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17.07.12

Verhandlungstraining für freie Journalisten, insbesondere an Tageszeitungen (aber nicht nur).

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DJV-Webinar Existenzgründung am 25. Juli

17.07.12

Ein Seminar nicht nur für DJV-Mitglieder, die sich selbständig machen möchten.

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17.07.12

Ein Blick über den Teich zeigt: Die gleichen Probleme hier und da

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Heike Rost, Bildjournalistin und durchaus bekannt dafür, dass sie das Wort Urheberrecht schon mal gehört hat, diskutierte mit Piraten. Auf einer Veranstaltung in Erfurt. Nicht alle ihrer Positionen, meint sie, würden dem DJV...

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Die Huffington Post kommt nach Deutschland. Das steht fest, die Frage ist nur noch, wann der "große Deal" verkündet wird, der dann vermutlich mit einer deutschen Verlegerin oder vermögenden Publizistin gemacht wird.

Journalistenwebinare

Neue Webinare jetzt online

14.07.12

Webinare - neuerdings nicht nur allein per Computer, sondern auch mit Handy oder iPad möglich.

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12.07.12

Mehr als fünf Jahre hat der Streit zwischen DJV und Axel Springer AG gedauert. Jetzt liegt die Urteilsbegründung vor – besonders glücklich dürften die freien Journalisten nicht sind.

News 829 bis 840 von 855

Schon gewusst?Rund 60 Prozent aller Freien arbeiten aus Überzeugung hauptberuflich frei, 40 Prozent sind als Freie tätig, weil sie keine Anstellung finden (Quelle: DJV-Umfrage 2014).

Auch bei der EU in Brüssel sind viele Freie unterwegs - nicht immer freiwillig frei. Foto: Hirschler

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