News für Freie
Neue Vertragsbedingungen für Freie
Vertragsregelungen werden den (ausverhandelten) F.A.Z.-Verträgen angepasst
Post vom Verlag - einen neuen Vertrag erhielten in den letzten Wochen freie Mitarbeiter der Frankfurter Rundschau. Darin geregelt ist vor allem der Umfang der Nutzungsrechte, die dem Verlag eingeräumt werden. Wie hoch das Honorar ausfallen soll, regelt der Vertrag nicht explizit, sondern spricht von einem "angemesenen Honorar", das individuell festgelegt werde. Einige Freie fragen sich, ob sie das juristische Kauderwelsch unterschreiben können.
Eine Prüfung beim DJV hat gezeigt: Die Regelungen entsprechen dem Vertrag für Freie an der F.A.Z. - hier hatte der DJV vor einiger Zeit in intensiven Verhandlungen mit der Geschäftsführungen Klauseln erreichen können, mit denen die Rechte von Freien weitgehend gesichert sind. Weil die Frankfurter Rundschau GmbH zur F.A.Z.-Gruppe gehört, sind nun auch deren Vertragsregelungen eingezogen.
Freie können nach den Regelungen beispielsweise ihre Texte weiterverwerten, sobald der Beitrag bei der FR veröffentlicht wurde. Bestimmte Mehrfachnutzungen durch die FR, etwa ein erneuter Abdruck oder eine Buchveröffentlichung in einem anderen Unternehmen, sind extra - mit einem angemessenen Honorar - zu bezahlen. Sollte es Fälle geben, in denen mit den Beiträgen Bücher innerhalb des Verlags produziert werden, ist das nicht explizit vorgesehen, allerdings stellt sich die Frage, ob das in der Praxis erfolgt. Sollte das der Fall sein und keinerlei Honorar geboten werden, müsste dieser Punkt einmal nachverhandelt werden.
Die Rechte der Freien bei Verwertungsgesellschaften sind gewahrt, es wird sogar die so genannte METIS-Nummer abgefragt, die für Tantiemen wichtig sind, die Freie für Texte im Internet erhalten können.
Die gesamten Regelungen stehen unter der Messlatte der Angemessenheit, aber was heißt das? Der Vertrag sagt, dass für die Einräumung der Nutzungsrechte eine angemessene Vergütung zu zahlen ist. Das heißt juristisch, dass das Honorar bei der FR im Zweifel ein Stück weit höher ausfallen muss als nach den Vergütungsregeln an Tageszeitungen, denn nach diesen würde die FR so umfängliche Nutzungsrechte, wie sie nach dem aktuellen Vertrag sich einräumen lässt, nicht erhalten, bzw. gibt es in den Vergütungsregeln für viele Fallkonstellationen genaue Beteiligungsregeln (55 Prozent für den Autoren).
Kurzform: Das Honorar der FR für die Freien muss ein angemessenes Stück oberhalb der Vergütungsregeln liegen. Die im Vertrag vorgesehene Möglichkeit zur Mehrfachverwertung und in bestimmten Fällen weitere Honorare - alles das lässt den Vertrag als akzeptabel erscheinen. Natürlich nur, wenn das individuelle Honorar dann wirklich "Vergütungsregeln + X" lautet. Freie sollten also zunächst in die Vergütungsregeln schauen und darauf aufbauend ihre individuellen Honorarforderungen kalkulieren und einfordern.
DJV-Mitglieder können sich bei weiteren Fragen durch den Verband beraten lassen.
Michael Hirschler
News für Freie
Faires Miteinander gefordert
Der Deutsche Journalisten-Verband fordert den Verlag Delius Klasing zu einem fairen Miteinander mit den freien Journalistinnen und Journalisten auf.
DJV fordert klare Regeln
Der Gesamtvorstand des Deutschen Journalisten-Verbands fordert dazu auf, die Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz auf Gesellschaft und Journalismus in den Blick zu nehmen.
Knebelverträge stoppen
Der Deutsche Journalisten-Verband ruft das Management der Künstlerin Katie Melua zu fairen Akkreditierungsbedingungen für Pressefotografinnen und -fotografen auf.
Betriebsausgabenpauschale für journalistische Arbeit erhöht
Die Pauschale für den Betriebsausgabenabzug bei journalistischer Arbeit wird erhöht. Diese Regelung betrifft Einkünfte auf selbständiger Basis, das heißt Honorare für freie Arbeit. Die Neuregelung ist im Wesentlichen interessant...
Gleiche Bezahlung für Journalistinnen
Aus Anlass des Equal Pay Day am 7. März fordert der Deutsche Journalisten-Verband gleiche Bezahlung für Männer und Frauen im Journalismus.
Reform dringend benötigt
Der Deutsche Journalisten-Verband fordert den Gesetzgeber auf, das Transparenzregister zügig zu reformieren.
Erdogans Schikanen schaden Erdbebenopfern
Der Deutsche Journalisten-Verband ruft die türkischen Behörden auf, Journalistinnen und Journalisten im Erdbebengebiet ungehindert ihre Berichterstattung fortsetzen zu lassen.
Baerbocks Einsatz gefordert
Der Deutsche Journalisten-Verband gehört zu den Unterzeichnern eines Offenen Briefs an Annalena Baerbock, der den Einsatz der Bundesaußenministerin für die inhaftierten Journalistinnen im Iran fordert.
Faire Honorare gefordert
Der Deutsche Journalisten-Verband unterstützt Aktivitäten von freien Fotografinnen und Fotografen der Deutschen Presse-Agentur, mit denen sie für höhere Honorare bei der dpa kämpfen.
Mehr Zuverdienst möglich, Zuschüsse für freiwillig Versicherte
Neue Regeln bei der Künstlersozialkasse beim Zuverdienst und bei der freiwilligen Krankenversicherung: ein DJV-Tipps für Freie informiert über Änderungen (Download hier).
Vertragsbedingungen unfair für Freie
"Aus unserer Sicht existenzgefährdend", kritisiert ein freier Journalist im Namen einer ganzen Gruppe von Freien die neuen Vertragsbedingungen der Klambt-Gruppe, die am 16. Dezember 2022 an frei Mitarbeitende der Mediengruppe...
Journalisten sind keine Bittsteller
Der Deutsche Journalisten-Verband fordert die Bundesregierung auf, ihr Verhältnis zu den Journalistinnen und Journalisten dringend zu verbessern.
Machst Du mit?
Machst Du mit?
freienblog
Der kreative Mittelstand fällt aus den Corona-Hilfsprogrammen
Wieso drei Personen mit der Kamera im Stadion? Warum so viele?
Corona, die private Altersvorsorge und Baron von Münchhausen
Die Sache mit der Corona-Journalismus-App
Weitere interessante Themen
Selbstverlag
Ihr eigenes Buch machen, also eBook oder Printexemplar, mit vonjournalisten.de
...mehr
DJV, Verband der Freien
Über 15.000 Freie sind Mitglied im DJV. Warum, steht in unserem Flyer.
...mehr