Deutscher Journalisten-Verband Gewerkschaft der Journalistinnen und Journalisten

News für Freie

Frankfurter Rundschau

Neue Vertragsbedingungen für Freie

18.06.2014

Vertragsregelungen werden den (ausverhandelten) F.A.Z.-Verträgen angepasst


Post vom Verlag - einen neuen Vertrag erhielten in den letzten Wochen freie Mitarbeiter der Frankfurter Rundschau. Darin geregelt ist vor allem der Umfang der Nutzungsrechte, die dem Verlag eingeräumt werden. Wie hoch das Honorar ausfallen soll, regelt der Vertrag nicht explizit, sondern spricht von einem "angemesenen Honorar", das individuell festgelegt werde. Einige Freie fragen sich, ob sie das juristische Kauderwelsch unterschreiben können.

Eine Prüfung beim DJV hat gezeigt: Die Regelungen entsprechen dem Vertrag für Freie an der F.A.Z. - hier hatte der DJV vor einiger Zeit in intensiven Verhandlungen mit der Geschäftsführungen Klauseln erreichen können, mit denen die Rechte von Freien weitgehend gesichert sind. Weil die Frankfurter Rundschau GmbH zur F.A.Z.-Gruppe gehört, sind nun auch deren Vertragsregelungen eingezogen.

Freie können nach den Regelungen beispielsweise ihre Texte weiterverwerten, sobald der Beitrag bei der FR veröffentlicht wurde. Bestimmte Mehrfachnutzungen durch die FR, etwa ein erneuter Abdruck oder eine Buchveröffentlichung in einem anderen Unternehmen, sind extra - mit einem angemessenen Honorar - zu bezahlen. Sollte es Fälle geben, in denen mit den Beiträgen Bücher innerhalb des Verlags produziert werden, ist das nicht explizit vorgesehen, allerdings stellt sich die Frage, ob das in der Praxis erfolgt. Sollte das der Fall sein und keinerlei Honorar geboten werden, müsste dieser Punkt einmal nachverhandelt werden.

Die Rechte der Freien bei Verwertungsgesellschaften sind gewahrt, es wird sogar die so genannte METIS-Nummer abgefragt, die für Tantiemen wichtig sind, die Freie für Texte im Internet erhalten können.

Die gesamten Regelungen stehen unter der Messlatte der Angemessenheit, aber was heißt das? Der Vertrag sagt, dass für die Einräumung der Nutzungsrechte eine angemessene Vergütung zu zahlen ist. Das heißt juristisch, dass das Honorar bei der FR im Zweifel ein Stück weit höher ausfallen muss als nach den Vergütungsregeln an Tageszeitungen, denn nach diesen würde die FR so umfängliche Nutzungsrechte, wie sie nach dem aktuellen Vertrag sich einräumen lässt, nicht erhalten, bzw. gibt es in den Vergütungsregeln für viele Fallkonstellationen genaue Beteiligungsregeln (55 Prozent für den Autoren).

Kurzform: Das Honorar der FR für die Freien muss ein angemessenes Stück oberhalb der Vergütungsregeln liegen. Die im Vertrag vorgesehene Möglichkeit zur Mehrfachverwertung und in bestimmten Fällen weitere Honorare - alles das lässt den Vertrag als akzeptabel erscheinen. Natürlich nur, wenn das individuelle Honorar dann wirklich "Vergütungsregeln + X" lautet. Freie sollten also zunächst in die Vergütungsregeln schauen und darauf aufbauend ihre individuellen Honorarforderungen kalkulieren und einfordern.

DJV-Mitglieder können sich bei weiteren Fragen durch den Verband beraten lassen.


Michael Hirschler

News für Freie

BDZV

Geheimniskrämerei contra Transparenz

14.02.22

Zu den neuen Vorwürfen der Financial Times in der Reichelt-Affäre schweigt sich Springer beharrlich aus. Wie passt das Schweigegelübde zur Transparenzforderung des Verlegerverbands an die Politik?

Corona-Krise

Neustarthilfe Januar-März 2022 kann jetzt beantragt werden

20.01.22

Die Corona-Krise hat viele Freie hart getroffen - und dauert immer noch an. Daher wird das Programm der Neustarthilfe auch im Frühjahr 2022 fortgesetzt. Bis zu 4.500 Euro können in diesem Hilfsangebot beantragt werden. Für Freie...

Kritische Infrastruktur

Journalisten gehören dazu

06.01.22

Der Deutsche Journalisten-Verband stellt gegenüber Bund und Ländern klar, dass Journalistinnen und Journalisten Teil der kritischen Infrastruktur sind.

Corona und die Freien

Hilfsmaßnahmen werden auch 2022 fortgesetzt

25.11.21

Aufträge werden gecancelt, Events werden abgesagt: Corona trifft die Freien schon wieder in aller Härte. Hier die wichtigsten Informationen dazu in Kürze:

Übergriffe

Medienhäuser in der Pflicht

08.11.21

Die Sicherheit von Journalistinnen und Journalisten bei der Berichterstattung muss spürbar verbessert und die Pressefreiheit in vollem Umfang gewährleistet werden.

Presseauskünfte

Regierung weiß nichts

08.10.21

Die amtierende Bundesregierung ist fast schon Geschichte, aber nur fast: Ihr Nichthandeln beim Auskunftsrecht der Medien wirkt in die kommende Legislaturperiode hinein.

Medienanfragen

Spahn missachtete Pressefreiheit

22.09.21

Der Deutsche Journalisten-Verband begrüßt die Urteilsbegründung des Bundesverwaltungsgerichts vom gestrigen Dienstag zum presserechtlichen Auskunftsanspruch auf Bundesebene (BVerwG 6 A 10.20).

Corona-Krise

Hilfen für Selbständige bis Jahresende 2021 verlängert

09.09.21

Die Bundesregierung verlängert die Hilfen für Selbständige bis zum Jahresende 2021. Das gilt sowohl für die Neustarthilfe Plus als auch die Überbrückungshilfe Plus. Das bedeutet beispielsweise, dass im Rahmen der Neustarthilfe...

Afghanistan

Unterlagen erhalten

03.09.21

Das Bundesverteidigungsministerium hat zugesagt, Unterlagen zum Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr für den Bundestag aufzubewahren. Davon dürften auch Journalisten profitieren.

Dieselaffäre

Transparenz vor der Wahl

19.08.21

Der Deutsche Journalisten-Verband fordert vom Bundesverkehrsministerium noch vor der Bundestagswahl Aufklärung über die sogenannte Dieselaffäre.

Bestseller

Nachvergütungen einfordern

30.07.21

Der Deutsche Journalisten-Verband fordert alle Urheberinnen und Urheber auf, gegenüber ihren Auftraggebern auf Nachvergütung zu pochen, wenn mit ihren Werken unerwartet große Gewinne erzielt werden.

Schwarz-rote Gesetzgebung

Bescheidene Bilanz

29.07.21

Die Bilanz der schwarz-roten Bundesregierung in der zu Ende gehenden Legislaturperiode fällt für den Journalismus dürftig aus.

News 49 bis 60 von 858

Weitere interessante Themen

Newsletter

Cookie Einstellungen