Deutscher Journalisten-Verband Gewerkschaft der Journalistinnen und Journalisten

News für Freie

Selbständige

Bundesregierung streicht geplante Verbesserungen beim Investitionsabzugsbetrag

03.09.2020

"Erleichterungen für Handwerker, Selbständige und kleine Betriebe" war am 3. September 2020 in der Presse zu lesen. Unter anderem wurde gemeldet, dass der Investitionsabzugsbetrag für Selbständige nunmehr für alle Wirtschaftsgüter möglich sei, die überwiegend betrieblich genutzt werden. Nach der geltenden Rechtslage muss das Wirtschaftsgut ausschließlich oder fast ausschließlich betrieblich genutzt werden. In der Tat ist dieser Ansatz im Referentenentwurf zum Jahressteuergesetz 2020 zu lesen. Im gerade beschlossenen Regierungsentwurf fehlt allerdings genau diese Regelung, auch wenn in der veröffentlichten Begründung dieses Gesetzes auf den nunmehr fehlenden Part an einem Punkt immer noch Bezug genommen wird.

Worum ging es genau? Grundsätzlich gibt der § 7g Einkommensteuergesetz Selbständigen die Möglichkeit, für in Zukunft geplante Betriebsausgaben schon in den Jahren vorher bis zu 40 Prozent, ab dem Jahr 2020 50 Prozent der Kosten der geplanten Betriebsausgabe geltend zum machen. Allerdings wird diese Möglichkeit auf solche Wirtschaftsgüter beschränkt, die ausschließlich oder fast ausschließlich betrieblich genutzt werden, d.h. es müssen über 90 Prozent betriebliche Nutzung vorliegen. Dieses Kriterium ist für Selbständige mitunter schwer zu erfüllen, gerade wenn ein dienstlich angeschafftes Fahrzeug auch privat genutzt wird. Auch kann es zu aufwändigen Nachweisverfahren führen.

Der Referentenentwurf vom 7. Juli 2020 hatte nun das Kriterium der "ausschließlichen oder fast ausschließlichen betrieblichen Nutzung" durch "überwiegend betriebliche Nutzung" ersetzt. In der dafür vorgesehenen Begründung heißt es dazu: "Bislang waren nur Wirtschaftsgüter begünstigt, die im Jahr der Investition und im Folgejahr ausschließlich oderfast ausschließlich, d.h. zu mindestens 90 Prozent, im Betrieb genutzt werden. Künftig reicht es aus, wenn das betreffende Wirtschaftsgut im maßgebenden Nutzungszeitraum zu mehr als 50% betrieblich genutzt wird. Dadurch wird die Verwendbarkeit der  angeschafften  oder  hergestellten  Wirtschaftsgüter  flexibilisiert." Ein guter Ansatz, der vielen von der Corona-Krise betroffenen Selbständigen auch ein gutes Stück geholfen hätte. Der DJV hatte solche mutigen steuerlichen Maßnahmen bereits im März 2020 von der Politik gefordert.

Warum die Regierung in ihrem Entwurf vom 2. September 2020 wieder den Ist-Zustand beibehalten will, ist bislang nicht bekannt. Die Änderung kommt für viele Beobachter überraschend, wie auch die fehlerhaften Meldungen in der Presse zeigen, wo offensichtlich auf den Referentenentwurf bzw. die nun fehlerhafte Begründung des Regierungsentwurfs geschaut wurde.

Damit sind die einzigen für Freie relevanten Änderungen beim Investitionsabzugsbetrag, dass der Prozentsatz, der vorab geltend gemacht werden kann, von 40 auf 50 Prozent steigt und dass die Höchstgrenze für die Berechtigung zur Geltendmachung bei einem Gewinn von 150.000 Euro liegt. Zudem gilt dieser Wert jetzt auch einheitlich für andere Einkunftsarten. Der Betrag kann jetzt auch für an andere vermietete Wirtschaftsgüter geltend gemacht werden, was allerdings bei Freien kein relvantes Thema sein könnte.

Die Bundesregierung hat es damit offensichtlich versäumt, den Selbständigen angesichts der Corona-Krise ein gutes Stück weit entgegenzukommen. Es erscheint fraglich, ob es im Gesetzgebungsprozess gelingen kann, eine Änderung zurück zur Formulierung des Referentenentwurfs zu erreichen.

MH, hir@djv.de

News für Freie

journalist.de

Wenn aus Blogs Geschäftsmodelle werden

04.12.12

Viele Blogs wandeln sich von persönlichen Tagebüchern zu professionellen Onlinemagazinen. Könnten Blogs zur alternative Einnahmequelle für freie Journalisten werden?

Urheberrecht

e-hots***.com-Seite nicht aufrufen

03.12.12

Internetseite sorgt für Aufregung bei Bildjournalisten

Social Media

Social Media für Profis - Material jetzt im DJV-Intranet

30.11.12

Viel Lob gab es für das "Webinar Social Media für Profis" am 29. November. Jetzt gibt es die Aufzeichnung und Unterlagen im DJV-Intranet.

Urheberrecht

Leistungsschutzrecht: Die Debatte

30.11.12

Der Bundestag debattierte am 29. November über den Gesetzentwurf zum Leistungsschutzrecht

Urheberrecht

Leistungsschutzrecht: Debatte zur Geisterstunde

29.11.12

Erste Lesung des Verlegergesetzes im Bundestag

Honorare

Boykottaufruf gegen Brodcast Text International

28.11.12

Absenkung der Honorare: Protest der Freien in Finnland gegen die Übersetzungsfirma BTI. Auch freie Journalisten in audio-visuellen Medien betroffen.

dapd

Kündigung von festen Freien: 3 Wochen Klagefrist

28.11.12

Wer wie ein Arbeitnehmer tätig war, muss jetzt eventuell klagen

Existenzgründung

Existenzgründungswebinar: Material jetzt im Intranet erhältlich

23.11.12

Das Material unseres Webinars "Existenzgründung" von heute ist im DJV-Intranet bereit gestellt worden.

journalist.de

Wenn die Firma pleite geht

23.11.12

Gleich zwei Insolvenzen innerhalb weniger Wochen. Die Probleme von FR und dapd haben auch viele freie Journalisten aufgeschreckt: Was gilt eigentlich, wenn der Auftraggeber pleite geht? Michael Hirschler vom DJV klärt auf.

Finanzierung

Der Journalismus geht stiften - Diskussion in Recklinghausen am 24.11.

21.11.12

Finanzkrise, Wirtschaftskrise, Medienkrise. Öffentliche Stiftungsmodelle als Rettungspaket für die Medien?

Existenzgründung

Freie Journalisten in MeckPomm: Existenz kaum möglich

21.11.12

Ein Bericht im "Kiek an!", dem Magazin des DJV-Landesverbandes Mecklenburg-Vorpommern, zeigt, wie es um den (freien) Journalismus im Armenhaus der Republik steht.

Informationsfreiheit

Bundesrechnungshof muss Prüfungsniederschriften herausgeben

17.11.12

Ein Journalist konnte sich vor dem Bundesverwaltungsgericht gegen den Bundesrechnungshof durchsetzen. Ein Sieg für die Informationsfreiheit.

News 781 bis 792 von 858

Schon gewusst?Der DJV bietet freien Journalisten auch online durchgeführte Seminare an. Bei diesen so gennanten "Webinaren" können Freie bei sich im Büro sitzen und Weiterbildung zu vielen Themen abholen - für Mitglieder oft sogar kostenlos oder zu stark vergünstigten Preisen.

Pop-Filter im DJV-Einsatz. Foto: Hirschler

Schon gewusst?Der DJV bietet freien Journalisten auch online durchgeführte Seminare an. Bei diesen so gennanten "Webinaren" können Freie bei sich im Büro sitzen und Weiterbildung zu vielen Themen abholen - für Mitglieder oft sogar kostenlos oder zu stark vergünstigten Preisen.

freienblog

Weitere interessante Themen

Newsletter

Cookie Einstellungen