Deutscher Journalisten-Verband Gewerkschaft der Journalistinnen und Journalisten

News für Freie

Selbstvermarktung

Plattform Hackpack.press präsentiert sich in Berlin

14.06.2017

Auftragsplattform auch für Deutschland. Kalifornisches Recht und anderes werfen Fragen auf. Derzeit (noch?) keine Empfehlung vom DJV.

Aufträge finden ohne jedes mühsame Klinkenputzen, durch einen Eintrag in einer Adressdatenbank: klingt gut, und manchmal funktioniert es sogar. Der DJV betreibt seine Adressdatenbank (djv-freie.de) für Mitglieder seit Jahrzehnten, und immer wieder berichten Freie, dass sie darüber von Auftraggebern gefunden wurden, bei denen sie nie angeklopft hätten. Besonderer Clou: die DJV-Datenbank ist kostenlos (Anmeldung über das DJV-Intranet), und seit kurzem gibt es auch eine englischsprachige Version, die bei internationalen Anfragen bei Suchmaschinen ganz vorne steht, das German Freelance Journalist Directory.

Der DJV empfiehlt Freien allerdings, auch andere Plattformen und Verzeichnisse zu nutzen, wie etwa die von Stamm oder Torial, aber natürlich auch die sozialen Netzwerke wie Twitter, Facebook, Instagram, YouTube, Xing selbst als Adressverzeichnisse zu begreifen und vor allem auch die eigene Internetseite. Letztere sollte suchmaschinenoptimiert sein, denn de facto ist die größte Adressdatenbank der Welt die Suchmaschine Google selbst, d.h. wer seinen Eintrag für Google optimiert, steht mit seiner Website und seinen Daten bei Suchen ganz vor. Wie eine solche Internetseite mit dem Dienst Wordpress hochgezogen werden kann, erklärt der DJV seinen Mitgliedern übrigens in Kürze in einem kostenlosen Webinar.

Die Plattform Hackpack.press ist insofern kein Novum, es gibt eine ganze Reihe solcher internationaler Plattformen, die versuchen, den Nutzerverkehr von Redaktionen und Freien an sich zu binden. Ein Beitrag von Pauline Tillmann im Bayerischen Rundfunk stellte den Service bereits im April 2017 vor, demzufolge wurde er in Berlin gegründet. Nach den Geschäftsbedingungen gelten allerdings die Gesetze des Staates Kalifornien, und Angaben zum Sitz und sonstige üblichen Impressumsinformationen waren bei einer schnellen Durchsicht der Seite nicht zu finden.

Hackpress teilt in seinen Geschäftsbedingungen (derzeit) mit, dass für die "Grunddienstleistung", die im Vermitteln von Auftraggebern und Freien besteht, kein Geld genommen wird. Gleichzeitig teilt Hackpress mit, dass der Service für Transaktionen nicht hafte. Geld verdienen will er nur durch Zusatzservice für die Kunden, insbesondere die Auftraggeber.

Auf den ersten Blick wirkt das Angebot einerseits engagiert, andererseits allerdings auch reichlich intransparent, gerade was Sitz der Gesellschaft und sonstige übliche Informationen angeht. Vor allem muss sich jeder klar sein, dass die Plattform für praktisch nichts haftet und juristisch de facto derzeit nicht fassbar ist. Insofern kann der DJV derzeit keine Empfehlung zu einer Teilnahme abgeben, es gibt zahlreiche Plattformen mit klareren Regelungen. Andererseits kann es ja sein, dass sich Hackpress zu diesen Fragen in den nächsten Wochen transparenter gibt, denn man lädt zu einer Art Vorstellungsparty in Berlin ein:

"Journalisten, Blogger, Fotografen und Videoredakteure mit Sitz in Deutschland sind herzlich zur Launchparty in Berlin eingeladen. Erfahren Sie mehr darüber, wie die HackPack-Community dabei hilft, Sie mit Jobs, Förderungen, Stipendien und neue Kollegen zu vernetzen, um Geschichten zu erzählen, die wichtig sind.

Was: Launchparty

Wann: Mittwoch 28. Juni von 19.00 - 23.00 Uhr

Wo: Unicorn Berlin, Brunnenstr 64/65, 13355 Berlin
unicorn.berlin/locations/brunnenviertel/
 
Programm:
19:00 - 19:30 Uhr: Empfang
19:30 - 19:45 Uhr: Expertenpräsentation: Innovation in dem Medienmarkt
19:45 - 20:15 Uhr: Vorstellung HackPack
20:15 - 23:00 Uhr: Getränke und Networking auf der Terrasse (wetterabhängig). Freigetränke solange der Vorrat reicht.""
Also wer ein Freigetränk in Berlin braucht, kann hier nicht viel falsch machen, sollte aber mal nachfragen, wo die Angaben zum Sitz und andere Kontaktdetails zu finden sind. Bitte allerdings vorher nicht den Eintrag in anderen Netzwerken vergessen!


Michael Hirschler, hir@djv.de (@freie,@djvfreie)

News für Freie

Corona und die Freien

Hilfsmaßnahmen werden auch 2022 fortgesetzt

25.11.21

Aufträge werden gecancelt, Events werden abgesagt: Corona trifft die Freien schon wieder in aller Härte. Hier die wichtigsten Informationen dazu in Kürze:

Übergriffe

Medienhäuser in der Pflicht

08.11.21

Die Sicherheit von Journalistinnen und Journalisten bei der Berichterstattung muss spürbar verbessert und die Pressefreiheit in vollem Umfang gewährleistet werden.

Presseauskünfte

Regierung weiß nichts

08.10.21

Die amtierende Bundesregierung ist fast schon Geschichte, aber nur fast: Ihr Nichthandeln beim Auskunftsrecht der Medien wirkt in die kommende Legislaturperiode hinein.

Medienanfragen

Spahn missachtete Pressefreiheit

22.09.21

Der Deutsche Journalisten-Verband begrüßt die Urteilsbegründung des Bundesverwaltungsgerichts vom gestrigen Dienstag zum presserechtlichen Auskunftsanspruch auf Bundesebene (BVerwG 6 A 10.20).

Corona-Krise

Hilfen für Selbständige bis Jahresende 2021 verlängert

09.09.21

Die Bundesregierung verlängert die Hilfen für Selbständige bis zum Jahresende 2021. Das gilt sowohl für die Neustarthilfe Plus als auch die Überbrückungshilfe Plus. Das bedeutet beispielsweise, dass im Rahmen der Neustarthilfe...

Afghanistan

Unterlagen erhalten

03.09.21

Das Bundesverteidigungsministerium hat zugesagt, Unterlagen zum Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr für den Bundestag aufzubewahren. Davon dürften auch Journalisten profitieren.

Dieselaffäre

Transparenz vor der Wahl

19.08.21

Der Deutsche Journalisten-Verband fordert vom Bundesverkehrsministerium noch vor der Bundestagswahl Aufklärung über die sogenannte Dieselaffäre.

Bestseller

Nachvergütungen einfordern

30.07.21

Der Deutsche Journalisten-Verband fordert alle Urheberinnen und Urheber auf, gegenüber ihren Auftraggebern auf Nachvergütung zu pochen, wenn mit ihren Werken unerwartet große Gewinne erzielt werden.

Schwarz-rote Gesetzgebung

Bescheidene Bilanz

29.07.21

Die Bilanz der schwarz-roten Bundesregierung in der zu Ende gehenden Legislaturperiode fällt für den Journalismus dürftig aus.

Corona-Krise

Neue Hilfen für Freie

21.07.21

Der DJV informiert in einem aktuellen "Tipps für Freie" über neue Hilfen für Freie angesichts fortdauernder wirtschaftlicher Schwierigkeiten in Zusammenhang mit der Corona-Krise. Link zum DJV-Tipps für Freie (PDF)

Corona-Krise

Arbeitsstipendien der Verwertungsgesellschaft Bild-Kunst

14.07.21

Mit Hilfe eines schmalen  Förderungsprogramms der Bundesregierung versucht die Verwertungsgesellschaft Bild-Kunst in der Corona-Krise zu helfen. Im Rahmen des Programms "Neustart Kultur" werden nach Antrag und...

Gesetzgebung

Auf die lange Bank geschoben

21.06.21

Der Bundestag beginnt seine letzte Sitzungswoche vor der Wahl. Das Presseauskunftsgesetz wird nicht mehr verabschiedet.

News 49 bis 60 von 855

Schon gewusst?Der DJV bietet freien Journalisten auch online durchgeführte Seminare an. Bei diesen so gennanten "Webinaren" können Freie bei sich im Büro sitzen und Weiterbildung zu vielen Themen abholen - für Mitglieder oft sogar kostenlos oder zu stark vergünstigten Preisen.

Pop-Filter im DJV-Einsatz. Foto: Hirschler

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