Deutscher Journalisten-Verband Gewerkschaft der Journalistinnen und Journalisten

News für Freie

Patricia Schlesinger

Sie kriegt den Hals nicht voll

10.08.2022

Tag für Tag kommen neue Details über die scheidende RBB-Intendantin Patricia Schlesinger ans Licht. Zum Beispiel, dass sie für das Knebeln von Freien einen Bonus kassiert haben soll. Das passt ins Bild der Managerin, die den Hals nicht voll kriegt.

Patricia Schlesinger: Darf's noch etwas mehr sein? Foto: rbb Thorsten Klapsch

Ob ein Freier zwei oder zweieinhalb Tage für Recherche und Produktion eines Beitrags bezahlt bekommt, macht viel aus - vor allem für diejenigen Kolleginnen und Kollegen, die überwiegend für einen Sender arbeiten und davon leben müssen. Wenn der Sender von zweieinhalb auf zwei Tage reduziert, macht das für ihn auch etwas aus - wenn Dumping System hat und so die Honorarkosten für alle Freien gedrückt werden. Argumentieren ließ sich das auch: Da der Rundfunkbeitrag im Gegensatz zu den Ansprüchen an das Programm nicht steigt, muss eben gespart werden.
Das galt bis zum Bekanntwerden der ersten Vorwürfe gegen RBB-Intendantin Patricia Schlesinger. Private Abendessen auf Kosten des Senders, ein protziger Luxuswagen auch zur privaten Verfügung samt Fahrer, der teure Umbau der Chefetage - so lauten die Knackpunkte in der Affäre um die Intendantin, die inzwischen ihren Rücktritt verkündete. Nebenbei kam heraus, dass Schlesinger mindestens einmal einen Bonus für das Knebeln der Freien erhalten haben soll, weil damit angeblich ein Ziel - welches? - erreicht wurde. Kein Wunder, dass viele RBB-Freien stocksauer sind, um es sachlich auszudrücken.
Wer glaubt, dass es das jetzt war mit dem breiten Geldfluss auf Schlesingers Konto, ist schief gewickelt. Denn trotz des erklärten Rücktritts steht sie weiter auf der Gehaltsliste des Senders. Sie verzichte auf die Fortsetzung ihres Dienstverhältnisses, hatte die Intendantin dem Rundfunkrat geschrieben und dabei einen Paragrafen ihres Dienstvertrags angeführt, der eine sechsmonatige Ankündigungsfrist vorsieht. Wenn es schneller gehen soll, muss man über eine Abfindung verhandeln, hieß das.
Die Dreistigkeit von Patricia Schlesinger ist nicht nachvollziehbar. Die Staatsanwaltschaft ist ihr und ihrem Ehemann auf den Fersen, die Belegschaft ist wütend, die Reporter bekommen den Ärger der Bürger bei ihren Außeneinsätzen ab. Aber sie sieht sich als Kampagnenopfer, das alles richtig gemacht hat. Höchste Zeit, dass sie auf den Boden der Tatsachen fällt, auch wenn das schmerzlich ist.
Ein Kommentar von Hendrik Zörner

News für Freie

Corona und die Freien

Hilfsmaßnahmen werden auch 2022 fortgesetzt

25.11.21

Aufträge werden gecancelt, Events werden abgesagt: Corona trifft die Freien schon wieder in aller Härte. Hier die wichtigsten Informationen dazu in Kürze:

Übergriffe

Medienhäuser in der Pflicht

08.11.21

Die Sicherheit von Journalistinnen und Journalisten bei der Berichterstattung muss spürbar verbessert und die Pressefreiheit in vollem Umfang gewährleistet werden.

Presseauskünfte

Regierung weiß nichts

08.10.21

Die amtierende Bundesregierung ist fast schon Geschichte, aber nur fast: Ihr Nichthandeln beim Auskunftsrecht der Medien wirkt in die kommende Legislaturperiode hinein.

Medienanfragen

Spahn missachtete Pressefreiheit

22.09.21

Der Deutsche Journalisten-Verband begrüßt die Urteilsbegründung des Bundesverwaltungsgerichts vom gestrigen Dienstag zum presserechtlichen Auskunftsanspruch auf Bundesebene (BVerwG 6 A 10.20).

Corona-Krise

Hilfen für Selbständige bis Jahresende 2021 verlängert

09.09.21

Die Bundesregierung verlängert die Hilfen für Selbständige bis zum Jahresende 2021. Das gilt sowohl für die Neustarthilfe Plus als auch die Überbrückungshilfe Plus. Das bedeutet beispielsweise, dass im Rahmen der Neustarthilfe...

Afghanistan

Unterlagen erhalten

03.09.21

Das Bundesverteidigungsministerium hat zugesagt, Unterlagen zum Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr für den Bundestag aufzubewahren. Davon dürften auch Journalisten profitieren.

Dieselaffäre

Transparenz vor der Wahl

19.08.21

Der Deutsche Journalisten-Verband fordert vom Bundesverkehrsministerium noch vor der Bundestagswahl Aufklärung über die sogenannte Dieselaffäre.

Bestseller

Nachvergütungen einfordern

30.07.21

Der Deutsche Journalisten-Verband fordert alle Urheberinnen und Urheber auf, gegenüber ihren Auftraggebern auf Nachvergütung zu pochen, wenn mit ihren Werken unerwartet große Gewinne erzielt werden.

Schwarz-rote Gesetzgebung

Bescheidene Bilanz

29.07.21

Die Bilanz der schwarz-roten Bundesregierung in der zu Ende gehenden Legislaturperiode fällt für den Journalismus dürftig aus.

Corona-Krise

Neue Hilfen für Freie

21.07.21

Der DJV informiert in einem aktuellen "Tipps für Freie" über neue Hilfen für Freie angesichts fortdauernder wirtschaftlicher Schwierigkeiten in Zusammenhang mit der Corona-Krise. Link zum DJV-Tipps für Freie (PDF)

Corona-Krise

Arbeitsstipendien der Verwertungsgesellschaft Bild-Kunst

14.07.21

Mit Hilfe eines schmalen  Förderungsprogramms der Bundesregierung versucht die Verwertungsgesellschaft Bild-Kunst in der Corona-Krise zu helfen. Im Rahmen des Programms "Neustart Kultur" werden nach Antrag und...

Gesetzgebung

Auf die lange Bank geschoben

21.06.21

Der Bundestag beginnt seine letzte Sitzungswoche vor der Wahl. Das Presseauskunftsgesetz wird nicht mehr verabschiedet.

News 49 bis 60 von 855

Schon gewusst?Selbständige fallen in der Politik immer noch oft unter den Tisch - das muss aber nicht so bleiben. Der DJV vertritt die Freien, wenn es um Gesetzesvorhaben, Reformvorschläge und Stellungnahmen geht.

Bundestag hinter Gittern. Foto: Hirschler

Schon gewusst?Selbständige fallen in der Politik immer noch oft unter den Tisch - das muss aber nicht so bleiben. Der DJV vertritt die Freien, wenn es um Gesetzesvorhaben, Reformvorschläge und Stellungnahmen geht.

Weitere interessante Themen

Newsletter

Cookie Einstellungen