News für Freie
Verlag Gruner + Jahr hat Angst vor der Veröffentlichung seines Knebelvertrags: "Geschäftsgeheimnis"
Lasst Euch knebeln und redet gefälligst nicht darüber, meint das Medienhaus
Der Verlag Gruner + Jahr verschickt derzeit an zahlreiche freie Mitarbeiter einen Knebelvertrag, der unter anderem vorsieht, dass Bildnutzungen von zahlreichen Zeitschriften mit einem einzigen Honorar abgegolten sind. Argument: Es handele sich um "Markenfamilien". So sollen etwa so unterschiedliche Zeitschriften wie "Capital" und "Business Punk" zu einer solchen "Markenfamilie" gehören. Das "Capital" als Punk - die Redakteure der Blätter werden es sicherlich gerne hören. Nur außerhalb der "Markenfamilie" soll es dann noch einmal für Nutzungen Geld geben - allerdings gilt auch dort wieder die Nutzung in einer weiteren Reihe von Zeitschriften mit einem einzigen Honorar als abgegolten.
Jetzt legt der Verlag noch darauf und warnt den DJV davor, den Vertrag zu veröffentlichen. Das breit gestreute, an Journalisten (!) geschickte juristische Elaborat sei ein "Geschäftsgeheimnis". Natürlich ist die Ansicht falsch. Dem DJV steht im Rahmen seiner Beratung und urheberrechtspolitischen Debatte frei, sich mit dem Vertrag zu befassen und im Rahmen des gesetzlichen Zitatrechts Passagen zu veröffentlichen. Selbst der ganze Vertrag kann als "Großzitat" veröffentlicht werden, wenn sich der Rahmen der Diskussion auf den gesamten Vertrag erstrecken sollte und in einer Darstellung Passage für Passage thematisiert wird. Abgesehen davon ist es im Internetzeitalter eine ziemlich absurde Vorstellung, dass die Veröffentlichung von streitigen Verträgen ausgerechnet mit Mitarbeitern von Medien mit "Geheimhaltungsargumenten" bekämpft werden könnte - und zudem für ein Medienhaus (!) ohnehin ein Armutzeugnis.
Der DJV wird den Vertrag bereits heute im Rahmen des DJV-Webinars "Urheberrecht und Honorare" ausführlich behandeln. Es wird gebeten, auf die Zusendung von Unterlassungsschreiben und anderen Unsinn zu verzichten.
(Verlags-)Juristen haben übrigens die Möglichkeit, über den Vertrag in aller Ausführlichkeit auf dem "Forum für Medien- und Wettbewerbsrecht" am 19. Juni in Frankfurt zu diskutieren. Dort werden Verträge für freie Mitarbeiter aus DJV-Sicht geschildert werden, - und da wird der Vertrag von Gruner + Jahr kaum fehlen dürfen...
"Edward Snwoden"* *Pseudonym, Name des Autoren ist der Redaktion bekannt...
News für Freie
Hilfsmaßnahmen werden auch 2022 fortgesetzt
Aufträge werden gecancelt, Events werden abgesagt: Corona trifft die Freien schon wieder in aller Härte. Hier die wichtigsten Informationen dazu in Kürze:
Medienhäuser in der Pflicht
Die Sicherheit von Journalistinnen und Journalisten bei der Berichterstattung muss spürbar verbessert und die Pressefreiheit in vollem Umfang gewährleistet werden.
Regierung weiß nichts
Die amtierende Bundesregierung ist fast schon Geschichte, aber nur fast: Ihr Nichthandeln beim Auskunftsrecht der Medien wirkt in die kommende Legislaturperiode hinein.
Spahn missachtete Pressefreiheit
Der Deutsche Journalisten-Verband begrüßt die Urteilsbegründung des Bundesverwaltungsgerichts vom gestrigen Dienstag zum presserechtlichen Auskunftsanspruch auf Bundesebene (BVerwG 6 A 10.20).
Hilfen für Selbständige bis Jahresende 2021 verlängert
Die Bundesregierung verlängert die Hilfen für Selbständige bis zum Jahresende 2021. Das gilt sowohl für die Neustarthilfe Plus als auch die Überbrückungshilfe Plus. Das bedeutet beispielsweise, dass im Rahmen der Neustarthilfe...
Unterlagen erhalten
Das Bundesverteidigungsministerium hat zugesagt, Unterlagen zum Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr für den Bundestag aufzubewahren. Davon dürften auch Journalisten profitieren.
Transparenz vor der Wahl
Der Deutsche Journalisten-Verband fordert vom Bundesverkehrsministerium noch vor der Bundestagswahl Aufklärung über die sogenannte Dieselaffäre.
Nachvergütungen einfordern
Der Deutsche Journalisten-Verband fordert alle Urheberinnen und Urheber auf, gegenüber ihren Auftraggebern auf Nachvergütung zu pochen, wenn mit ihren Werken unerwartet große Gewinne erzielt werden.
Bescheidene Bilanz
Die Bilanz der schwarz-roten Bundesregierung in der zu Ende gehenden Legislaturperiode fällt für den Journalismus dürftig aus.
Neue Hilfen für Freie
Der DJV informiert in einem aktuellen "Tipps für Freie" über neue Hilfen für Freie angesichts fortdauernder wirtschaftlicher Schwierigkeiten in Zusammenhang mit der Corona-Krise. Link zum DJV-Tipps für Freie (PDF)
Arbeitsstipendien der Verwertungsgesellschaft Bild-Kunst
Mit Hilfe eines schmalen Förderungsprogramms der Bundesregierung versucht die Verwertungsgesellschaft Bild-Kunst in der Corona-Krise zu helfen. Im Rahmen des Programms "Neustart Kultur" werden nach Antrag und...
Auf die lange Bank geschoben
Der Bundestag beginnt seine letzte Sitzungswoche vor der Wahl. Das Presseauskunftsgesetz wird nicht mehr verabschiedet.
Schon gewusst?Der DJV bietet freien Journalisten auch online durchgeführte Seminare an. Bei diesen so gennanten "Webinaren" können Freie bei sich im Büro sitzen und Weiterbildung zu vielen Themen abholen - für Mitglieder oft sogar kostenlos oder zu stark vergünstigten Preisen.
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Selbstverlag
Ihr eigenes Buch machen, also eBook oder Printexemplar, mit vonjournalisten.de
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DJV, Verband der Freien
Über 15.000 Freie sind Mitglied im DJV. Warum, steht in unserem Flyer.
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