Bildjournalisten
Aufstand der Authentischen
Künstlich erzeugte Fotos beim Wettbewerb der Stiftung World Press Photo? Kann gar nicht sein, will man meinen. Um ein Haar wäre es dazu gekommen.
Der World Press Photo Award ist seit Jahrzehnten das Highlight der internationalen Pressefotografie. In mehreren Kategorien wählt eine Jury die besten Fotos aus. Nicht selten sind das Bilder, die Geschichte machen. Am meisten unter die Haut gehen Bilder aus Kriegs- und Krisengebieten, aber auch Umweltfotos, etwa von Tieren, die im Plastikmüll der Weltmeere qualvoll verenden.
Seit Februar 2022 tobt in Europa wieder ein Krieg. Russlands Überfall auf die Ukraine beherrscht nicht nur die Schlagzeilen, sondern das Denken und Fühlen unzähliger Menschen. Maßgeblichen Anteil daran haben die Fotos der Kriegsberichterstatter vor Ort. Jener Journalisten also, deren Werke sich im World Press Photo Award wiederfinden können. Und für den aktuellen Konflikt in Israel und im Gaza-Streifen gilt das gleiche.
Fotos sind ein unverzichtbarer Teil der Berichterstattung, des Journalismus. Sie stehen zu einem guten Teil für die Glaubwürdigkeit des Journalismus. Damit vertragen sich Fotos nicht, die mittels KI erzeugt wurden.
Davon musste die World Press Photo-Stiftung jetzt erst überzeugt werden. Denn dort war man auf die Idee gekommen, in der Kategorie Open Format auch Bilder zuzulassen, die mit Künstlicher Intelligenz erzeugt wurden. Als die Pläne durchsickerten, folgte ein Aufstand der Fotografen. 150 Kolleginnen und Kollegen aus aller Welt unterzeichneten einen Offenen Brief gegen KI-Bilder. Die Folge: Die Stiftung beerdigte ihren Plan. Der World Press Photo Award bleibt, was er ist: die Sammlung der besten Pressefotos, und zwar der authentischen.
Ein Kommentar von Hendrik Zörner
Andere News/Infos
News-Übersicht für Bildjournalisten
Was bei der Umsatzsteuer ab 1. Januar 2021 zu beachten ist
Die Umsatzsteuer beträgt für ab dem 1. Januar 2021 ausgeführte Leistungen grundsätzlich wieder 19 Prozent bzw. 7 Prozent im Bereich der Einräumung von Urheberrechten. Wer ab dem 1. Januar 2021 allerdings noch...
Bayern zahlt jetzt für Oktober bis Dezember bis zu 1.180 Euro "Unternehmerlohn"
Die Bayerische Staatsregierung hat jetzt ein Soloselbstständigenprogramm aufgesetzt, von dem freie Journalistinnen und Journalisten in der Corona-Krise profitieren können. Sie können bis zu 1.180 Euro für die Monate Oktober bis...
Fotografen haben Namen
Die Tageszeitungen Junge Welt, Saarbrücker Zeitung und Badische Neueste Nachrichten gehen besonders vorbildlich mit dem Recht der Fotografinnen und Fotografen auf Nennung ihres Namens am Bild um.
Kein Fotoverbot für Journalisten
Der Deutsche Journalisten-Verband fordert den Bundestagspräsidenten auf, die geltenden Regeln für akkreditierte Journalistinnen und Journalisten nicht anzutasten.
Wir sind kein Freiwild!
Bei Protesten in Frankreich gegen das von der Regierung geplante Gesetz zur globalen Sicherheit wurde ein Pressefotograf schwer verletzt. Täter war vermutlich ein Polizist. Die Polizei macht anscheinend auf alles Jagd, was sich...
Neue DJV-Tipps für Freie zu Finanzhilfen
Corona: ,,Novemberhilfen" helfen den meisten Freien nicht, Anträge für ,,Neustarthilfe" erst im Januar 2021 möglich. Über Details der aktuellen Hilfsmaßnahmen informieren neue "DJV-Tipps für Freie", die hier als PDF abrufbar...
Weiterhin kaum Hilfen für einen Teil der Freien
Nachdem die meisten frei journalistisch tätigen Personen bereits bei der aktuellen "Novemberhilfe" der Bundesregierung leer ausgegangen sind, bleibt auch die angekündigte "5.000-Euro-Hilfe" für viele enttäuschend. Grund: es wird...
Keine Hilfen für Freie
Die als "Novemberhilfen" bezeichneten Unterstützungsmaßnahmen des Bundes werden nur an Unternehmen und Selbständige gezahlt, die direkt von den Schließungsanordnungen der Bundesländer betroffenen sind, also beispielsweise...
Neue Fördergelder für Fotoprojekte
Im Kulturwerk der VG Bild-Kunst wurde jetzt beschlossen, eine neue "niederschwellige Förderung" einzuführen. Zusätzlich zu den beiden bestehenden Förderungen - Projektförderung - Förderung in Höhe von maximal EUR...