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Inklusion im Journalismus

Tipps

Inklusion im Journalismus

Kampf gegen Vorurteile

Für mehr Inklusion im Journalismus

Sowohl dem Deutschen Journalisten-Verband (DJV) als auch den SOZIALHELD:INNEN mit ihrem Projekt Leidmedien.de ist es ein Anliegen, behinderten Menschen den Zugang zum Journalismus zu erleichtern und seitens der Personalent­scheider:innen Vorurteile abzubauen. Denn:

  • Diversität ist ein wich­tiger Bestandteil einer demokratischen Gesellschaft.
  • Medienschaffende mit Behinderung sind für jede Redaktion eine Bereicherung, da sie andere Perspektiven in die Berichterstattung einbringen.

Die nachfolgende Broschüre bietet zum Thema Inklusion von Journalist:innen mit Behinderung wichtige Informationen:

Broschüre

Journalist:innen mit Behinderung - bitte mehr davon!

Auszug

Tipps

Für Bewerber:innen mit Behinderung
  • Wie für alle Nachwuchsjournalist:innen gilt, dass man am besten mit Praktika startet, dann ein Studium sowie, wenn möglich, ein Volontariat bzw. eine Journalistenschule absolviert.
  • Auch ein Einstieg über ein Blog und einen professionellen Social Media Auftritt ist denkbar, um auf sich aufmerksam zu machen. Auf zusätzliche professionelle Ausbildung, z.B. ein Volontariat, sollte man aber aktuell nicht verzichten, denn bisher ist ein Einstieg schwierig.
  • Gut ist auch, sich frühzeitig ein Netzwerkaufzubauen (z.B. bei Veranstaltungen des DJV oder der SOZIALHELDEN) und auch Einzelgespräche mit Medienschaffenden zu suchen.
  • Beim Networking geht es nicht nur darum, Visitenkarten auszutauschen, sondern auch langfristige Kontakte aufzubauen und sich dauerhaft auszutauschen, offen und neugierig zu sein.
  • Soziale Medien spielen natürlich auch eine gewisse Rolle. Man sollte bei öffentlichen Beiträgen darauf achten, wie man sich präsentiert. Sie können aber nicht den direkten Dialog ersetzen, denn Vertrauen lässt sich online allein nur schwer aufbauen.
  • Aus unseren Interviews lesen wir heraus, dass es für Journalist:innen mit Behinderung offenbar leichter ist, dort einen Job zu bekommen, wo es bereits Vorreiter gibt, weil die Vorbehalte nicht so groß sind.
  • Es kann hilfreich sein, vor der Bewerbung die/den Schwerbehindertenbeauftragte:n des Unternehmens / der Uni zu kontaktieren.
  • In der Regel ist es sinnvoll, die Behinderung in der Bewerbung kurz am Schluss des Anschreibens zu erwähnen. Das muss aber jede:r für sich selbst abwägen und entscheiden.
  • Generell streben derzeit viele junge Menschen in die Medien. Das ist aber für diejenigen, die diesen Berufswunsch ernst­haft hegen und Leidenschaft dafür haben, kein Grund auf­zugeben. Aber man muss wissen, dass der Beruf anstrengend ist und dass man sehr gefordert wird.
  • Am besten klar formulieren, wann und wie Hilfe nötig ist und welche Lösungen es gibt. Lieber nicht versuchen, alles allein machen zu wollen.
  • Jobs werden nicht aus Mitleid vergeben. Man bekommt eine Stelle, weil man gut ist und es verdient hat.
Für Medienhäuser
  • Seien Sie offen für Bewerber:innen mit Behinderung. Es hilft, in erster Linie den oder die Journalist:in zu sehen, erst in zweiter Linie die Behinderung.
  • Holen Sie sich Inspiration und Unterstützung bei anderen Medienhäusern (international ist die BBC ganz vorne dabei).
  • Fragen Sie frühzeitig, was an Unterstützung benötigt wird, z.B. an baulicher Barrierefreiheit oder Hilfsmitteln. Sie können versuchen, Unterstützung beim Arbeitsamt und Versorgungsamt anzufragen.
  • Für ein gutes Klima in der Redaktion ist ein unverkrampfter Umgang miteinander wichtig. Tipps und Workshops, wie nichtbehinderte und behinderte Menschen ohne Klischees miteinander auskommen, geben die Macher:innen von Leidmedien.de.
  • Haben Sie die Barrierefreiheit des Gebäudes, barrierefreie Sprache, barrierefreie Informationstechnologie und assistive Technik im Blick (häufig auch nicht teurer als andere Technikvarianten). Ermöglichen Sie flexible Arbeitszeiten und Homeoffice, wo es machbar und gewünscht ist.
  • Wichtig ist die Zugänglichkeit in allen Bereichen: Setzen Sie sich generell mit der journalistischen Arbeit als behin­derte Person auseinander: mit dem "Mehr­ Sinne ­Prinzip", der Untertitelung oder dem Screenreader. Die Blinden­ und Seh­behindertenverbände sowie die Gehörlosen­ und Schwerhö­rigenverbände können dabei wertvolle Tipps geben.
  • Der Großteil der Bevölkerung hat sein Wissen über die Lebensrealitäten von Menschen mit Behinderung aus den Medien. Redaktionen und Institutionen, die Journalist:innen ausbilden, haben daher die Verantwortung, dass sie diese Thematik aufgreifen. Wer kann besser über diese Lebensrealität sprechen, als betroffene Journalist:innen mit Behinderung selbst?
  • Bitte raten Sie Nachwuchstalenten mit Behinderung nicht dazu, sich doch lieber einen anderen Job zu suchen, da Medienberufe zu schwierig seien. Werden Sie sich darüber klar: Journalist:innen mit Behinderung nicht einzustellen, bedeutet auf talentierte Menschen zu verzichten. Es erhöht die Glaubwürdigkeit von Medienunternehmen, wenn Menschen mit verschiedenen Hintergründen eingestellt werden, darunter fallen nicht nur Personen mit einer Behinderung.

Online-Portale

Für eine Berichterstattung auf Augenhöhe

Behinderte Menschen werden in den Medien oft einseitig dargestellt - als „Opfer“ oder „Helden“ stilisiert. Da Sprache und Bildsprache Bewusstsein schaffen, möchten die SOZIALHELD*INNEN für eine Berichterstattung auf Augenhöhe sensibilisieren.

Die SOZIALHELD*INNEN bieten Lösungen für mehr Teilhabe und Barrierefreiheit. Angebote, die sich explizit an Journalist:innen richten, möchten wir euch hier gerne vorstellen:

  • Auf dem Online-Portal Leidmedien.de der SOZIALHELD:INNEN findet ihr Tipps für eine Berichterstattung über Menschen mit Behinderung jenseits der üblichen Klischees.
  • Gesellschaftsbilder.de ist eine Fotodatenbank der SOZIALHELD:INNEN für Journalist:innen, die für ihre Berichterstattung Fotos pro Inklusion und Diversität fernab der üblichen Klischees suchen.

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