Gemeinsame Positionen der GPRA Young Professionals und des Deutschen Journalisten-Verbandes
Verantwortung in der Kommunikation
Gemeinsam für eine transparente, vertrauenswürdige und inklusive Medien- und Kommunikationslandschaft
Die digitale Transformation hat den Zugang zu Informationen erleichtert und den gesellschaftlichen Austausch beschleunigt. Gleichzeitig wächst die Gefahr durch gezielte Desinformation, manipulierte Narrative und algorithmisch verstärkte Polarisierung. Fake News, Hassbotschaften und gezielte Kampagnen untergraben das Vertrauen in Medien und Kommunikation und gefährden den demokratischen Diskurs.
Eine besondere Verantwortung, dieser Entwicklung entgegenzuwirken, tragen Kommunikator:innen und Journalist:innen. Beide verfügen über die notwendige Expertise, um klare wahrheitsgemäße Informationen zu vermitteln. Medien, insbesondere die öffentlich-rechtlich organisierten, haben dazu auch den gesetzlichen Informations- und Bildungsauftrag. Diese sind für eine informierte Gesellschaft unerlässlich. Während Journalist:innen objektiv und unabhängig berichten, müssen Kommunikator:innen sicherstellen, dass ihre Botschaften faktenbasiert und ethisch vertretbar sind. Ein gemeinsames Werteverständnis und eine enge Zusammenarbeit sind essenziell, um Vertrauen in Medien und Kommunikation zu erhalten. So können wir uns für Transparenz einsetzen und gegen manipulative Kommunikation vorgehen.
Drei Problemfelder stehen dabei besonders im Fokus: Erstens werden Fake News gezielt zur Manipulation der öffentlichen Meinung eingesetzt. Zweitens verstärken Polarisierung, Hass und Hetze in digitalen Räumen gesellschaftliche Spaltungen und schränken den konstruktiven Dialog ein. Drittens fehlt es vielen Menschen an Medienkompetenz, um Informationen kritisch zu bewerten und manipulative Inhalte zu erkennen. Auch wir als Medien- und Kommunikationsexpert:innen sollten uns dieser Aufgabe annehmen. Diese Herausforderungen erfordern entschlossenes Handeln und eine verantwortungsvolle Kommunikation auf allen Ebenen.
Als GPRA Young Professionals (GPRA YPs) und Deutscher Journalisten-Verband (DJV) sehen wir es als unsere Aufgabe, eine verantwortungsbewusste Kommunikationskultur zu stärken, die auf Fakten, Transparenz und ethischen Prinzipien basiert.
Unser gemeinsames Ziel ist es, das Vertrauen in öffentliche Kommunikation zu stärken und ein Bewusstsein für eine verantwortungsvolle Kommunikationspraxis zu schaffen. Wir möchten Kommunikationsprofis dazu zu ermutigen, ihrer Verantwortung bewusst nachzukommen.
Mit diesem Papier möchten wir alle Akteur:innen der Medien- und Kommunikationsbranche dazu aufrufen, dieser Verantwortung gerecht zu werden und gemeinsam für eine transparente, vertrauenswürdige und inklusive Medien- und Kommunikationslandschaft einzutreten.
Unsere wichtigsten Forderungen
1. Stärkung einer faktenbasierten Kommunikation
2. Aufklärung über Desinformation
3. Förderung von Medienkompetenz
4. Förderung einer respektvollen und inklusiven Sprache
5. Interdisziplinärer Austausch zwischen Medien und Kommunikation
Drei Säulen für eine faktenbasierte, transparente und ethisch verantwortungsvolle Kommunikation
Ein faktenbasierter öffentlicher Diskurs ist die Grundlage einer funktionierenden Demokratie. Dafür braucht es klare Prinzipien, die sowohl in der journalistischen Arbeit als auch in der strategischen Kommunikation beachtet werden. Die GPRA YPs und der DJV bekennen sich zu einer faktenbasierten, transparenten und ethisch verantwortungsvollen Kommunikation. Unser gemeinsames Werteverständnis basiert auf drei zentralen Säulen:
- Verantwortung & Integrität
Als Kommunikator:innen tragen wir die Verantwortung, ausschließlich geprüfte und faktenbasierte Informationen zu verbreiten. Clickbait und Sensationalismus lehnen wir ab, da sie das Vertrauen in Medien und Kommunikation untergraben. Wir verpflichten und zur Einhaltung hoher ethischer Standards, wie sie im Pressekodex des Deutschen Presserates und im Deutschen Kommunikationskodex formuliert sind.
- Faktenbasierte Kommunikation
Eine unabhängige, qualitativ hochwertige Berichterstattung und eine transparente PR-Arbeit sind essenziell für eine informierte Öffentlichkeit. Daher treten wir irreführenden Informationen entschieden entgegen und fördern eine Kommunikation, die auf Fakten, Nachvollziehbarkeit und Verantwortung basiert.
- Respekt & Dialog
Eine funktionierende Demokratie lebt von einer offenen und respektvollen Debattenkultur. Dazu gehört, unterschiedliche Meinungen anzuerkennen, Verantwortung für den eigenen Sprachgebrauch zu übernehmen und Polarisierung entgegenzuwirken. Unser Ziel ist es, sachliche Diskussionen zu ermöglichen und Brücken zwischen verschiedenen Perspektiven zu bauen.
Diese Werte sind das Fundament unserer Arbeit. Sie leiten unser Handeln als Journalist:innen und Kommunikator:innen – mit dem klaren Ziel, das Vertrauen in Kommunikation und Medien zu stärken und die Demokratie durch verantwortungsbewusste Informationsvermittlung zu schützen.
Forderungen an die Medien- und Kommunikationsbranche
Um den Herausforderungen von Desinformation, Polarisierung und mangelnder Medienkompetenz wirksam zu begegnen, setzen sich die GPRA Young Professionals und der Deutsche Journalisten-Verband gemeinsame Ziele, die sowohl die Verantwortung der Medien als auch der Kommunikationsbranche in den Fokus rücken:
- 1. Stärkung einer faktenbasierten Kommunikation
Die Verbreitung geprüfter und wahrheitsgemäßer Informationen ist essenziell für eine informierte Gesellschaft. Journalist:innen und Kommunikator:innen tragen gemeinsam die Verantwortung, irreführende Inhalte zu vermeiden und zur Wahrung der Glaubwürdigkeit medialer Berichterstattung beizutragen.
- 2. Förderung von Medienkompetenz
Die Fähigkeit, Informationen kritisch zu bewerten, ist eine Schlüsselkompetenz in der digitalen Gesellschaft. Deshalb setzen wir uns dafür ein, Medienkompetenz gezielt in Bildungseinrichtungen und Unternehmen zu fördern, um eine bewusste und reflektierte Nutzung medialer Inhalte zu ermöglichen.
- 3. Aufklärung über Desinformation
Durch journalistische Berichterstattung und PR-gestützte Kampagnen wollen wir gezielt über die Methoden und Mechanismen von Desinformation aufklären. Ein besseres Verständnis der Manipulationstechniken hilft dabei, Fehlinformationen frühzeitig zu erkennen und ihre Auswirkungen zu minimieren.
- 4. Förderung einer respektvollen und inklusiven Sprache
Sprache prägt den öffentlichen Diskurs. Eine respektvolle und inklusive Kommunikation trägt dazu bei, Polarisierung zu reduzieren und den gesellschaftlichen Dialog zu stärken. Daher setzen wir uns für einen bewussten Umgang mit Sprache in journalistischen und PR-Kommunikationen ein.
- 5. Interdisziplinärer Austausch zwischen Medien und Kommunikation
Die Herausforderungen der heutigen Kommunikationslandschaft erfordern einen kontinuierlichen Dialog zwischen Journalist:innen, Kommunikator:innen und Wissenschaft. Die Einrichtung interdisziplinärer Austauschformate soll dazu beitragen, gemeinsam Lösungen für den verantwortungsvollen Umgang mit Fake News, Polarisierung und ethischen Fragen in der Kommunikation zu entwickeln.
Mit diesen Zielen und Forderungen unterstreichen wir unser gemeinsames Engagement für eine verantwortungsbewusste, transparente und faktenbasierte Kommunikationskultur – als Beitrag zur Stärkung der Demokratie.
Konkrete Maßnahmen zur Stärkung der Demokratie durch Kommunikation
Um diesen Grundsätzen gerecht zu werden, setzen wir uns für folgende gemeinsame Maßnahmen ein:
- Bildungsinitiativen: Gemeinsame Schulungsprogramme für Journalist:innen und Kommunikator:innen, um ethische Standards, Faktenchecks und den Umgang mit Desinformation zu vertiefen (z.B. im Rahmen der Journalismus- und PR-Ausbildung).
- Aufklärungsarbeit über Desinformation: Entwicklung von Informationskampagnen und Publikationen, die den Umgang mit Fake News und manipulativer Kommunikation thematisieren und das Bewusstsein für die Notwendigkeit kritischen Hinterfragens schärfen.
- Schaffung von Austauschplattformen: Regelmäßiger Dialog zwischen Journalist:innen und Kommunikator:innen zur Sensibilisierung für Polarisierung und Desinformation und Reflexion über berufliche Herausforderungen und zur Entwicklung gemeinsamer Lösungen (z.B. in Form von interdisziplinären Workshops oder gemeinsamen Events).
- Verstärkte Positionierung gegenüber Öffentlichkeit und Politik: Engagement für medienpolitische Maßnahmen, die journalistische Unabhängigkeit und transparente Kommunikationspraktiken sichern.
Die Medien- und die Kommunikationsbranche tragen eine enorme Verantwortung für den gesellschaftlichenDiskurs. Die Herausforderungen durch Desinformation und Polarisierung sind groß, aber die Chancen, einen positiven Beitrag zu leisten, sind es ebenso. Mit einer starken ethischen Haltung, gegenseitigem Verständnis und konkreten Maßnahmen können Journalist:innen und Kommunikator:innen gemeinsam dazu beitragen, die Demokratie zu stärken.
Als GPRA Young Professionals und Deutscher Journalisten-Verband sehen wir es als unsere Aufgabe, diese Verantwortung aktiv wahrzunehmen – durch ehrliche, transparente und glaubwürdige Kommunikation. Die in diesem Papier formulierten Maßnahmen sollen dazu beitragen, den öffentlichen Diskurs zu schützen und eine respektvolle, faktenbasierte sowie demokratische Kommunikationskultur zu fördern.
#VerantwortungVerbindet
Über die GPRA Young Professionals
Die GPRA Young Professionals sind das Nachwuchsnetzwerk der Gesellschaft der führenden PR- und Kommunikationsagenturen Deutschlands (GPRA). Ziel der Initiative ist es, junge Kommunikator:innen zu vernetzen, ihre Weiterentwicklung zu fördern und die Zukunft der Branche aktiv mitzugestalten.