Pressefreiheit
DJV-Hessen gegen Vorführung eines Redakteurs im Hessischen Staatstheater
Ansprechpartner*in
Heike Parakenings-Siefert


Knud Zilian, Erster Vorsitzender DJV Hessen
Knud Zilian, Erster Vorsitzender DJV Hessen
Skandal: Intendant will Journalisten bloßstellen! DJV Hessen kritisiert Angriff auf die Pressefreiheit.
Bei der Veranstaltung „Latte – Korrespondenz mit einem Redakteur“ plant der Wiesbadener Intendant, Eric Uwe Laufenberg, im Wiesbadener Kurier erschienene Artikel über das Staatstheater sowie die E-Mails mit dem VRM-Journalisten Volker Milch vorlesen zu lassen. „Zitieren aus veröffentlichten Artikeln, ist unserer Meinung nach mit dem Urheberrecht vereinbar“, so Knud Zilian, 1. Vorsitzender des DJV-Hessen. „Das Vorlesen der E-Mails könnte jedoch ein Verstoß gegen Persönlichkeitsrechte oder gar gegen das Briefgeheimnis sein.“ Das müsste juristisch geprüft werden.
Knud Zilian: „Ein Rachefeldzug gegen einen Journalisten, der kritisch berichtet hat, ist allerdings nicht zu akzeptieren. Da hilft es auch nicht fadenscheinig die Kunstfreiheit gegen die Pressefreiheit auszuspielen.“ Herr Laufenberg demaskiere sich mit dieser Aktion selbst. „Ich würde zu einer solch fragwürdigen Veranstaltung nie gehen“, gibt der DJV-Hessen-Vorsitzende zu bedenken.
Pressefeiheit infrage stellen
Die Ankündigung des Leseabends vermittelt den Eindruck, dass Intendant Laufenberg dadurch die kritische Berichterstattung des Kulturredakteurs „öffentlich in Misskredit“ bringen will. Selbst die Träger des Hessischen Staatstheaters – das Land Hessen und die Landeshauptstadt Wiesbaden – schreiben in ihrer Stellungnahme, sie haben die „Ankündigung der Veranstaltung“ mit großer Sorge zur Kenntnis genommen. Und weiter: „Auch nur den Eindruck zu erwecken, die Pressefreiheit mit der Autorität eines Intendanten infrage zu stellen, schädigt aus Sicht der Träger den Ruf des Staatstheaters, da dies als Versuch einer Einschüchterung gedeutet werden könnte.“
DJV-Kommunikation
Ansprechpartner:innen

Gina Schad
Pressesprecherin