Zeitungstarif
Verleger machen Rückzieher
Für die Journalistinnen und Journalisten an Tageszeitungen gibt es noch immer kein Ergebnis bei den Gehaltstarifverhandlungen.
Der Grund: Der Verlegerverband BDZV hat bei den Verhandlungen, an denen auch die dju in ver.di teilnimmt, am Montag in Berlin erklärt, aufgrund der ablehnenden Haltung der Gewerkschaften gegenüber den noch offenen strukturellen Gegenforderungen nicht mehr an dem Mitte Mai erarbeiteten Lösungsmodell festhalten zu wollen. „Dieser Rückschritt ist ebenso überraschend wie enttäuschend. Unsere Mitglieder in den Redaktionen haben Besseres verdient“, sagt DJV-Verhandlungsführer Christian Wienzeck. Der DJV habe sich kompromissbereit gezeigt. Dass der BDZV darauf nicht eingegangen ist, sondern sich stattdessen auf einen früheren Verhandlungsstand zurückzieht, wertet Wienzeck als Provokation: „Das lässt jede Wertschätzung für die Arbeit der Journalistinnen und Journalisten vermissen.“ Alternativ hätten die Zeitungsverleger bei einer 15-monatigen Laufzeit lediglich eine Festbetragserhöhung 100 Euro angeboten.
Gegenüber den materiellen Regelungen des letzten Verhandlungsstandes bedeutet das aktuelle Verlegerangebot mit einer Festbetragserhöhung um 190 Euro ab dem 1. Mai 2025 sowie linearen Erhöhungen von 2,5 Prozent zum 1. Marz 2026 und 1,0 Prozent zum 1. März 2027 bei einer Laufzeit von 30 Monaten spürbare finanzielle Verschlechterungen und eine verlängerte Laufzeit. „In einer Zeit des Fachkräftemangels, in der die Kolleginnen und Kollegen mit ihrem unermüdlichen Einsatz bestehende Vakanzen ausgleichen, senden die Verleger ein ganz schlechtes Signal in die Belegschaften“, kritisiert der DJV-Verhandlungsführer. Er sei sicher, „dass wir darauf eine passende Antwort finden werden“.
Die Tarifverhandlungen werden am 18. Juli in Hamburg fortgesetzt.
Bei Rückfragen: Hendrik Zörner
E-Mail: djv@djv.de
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Gina Schad
Pressesprecherin