Mitglied werden
Mitglied werden
Login Logout Mitglied werden
Warenkorb

DJV Hessen

70-Jahr-Feier des DJV Hessen

27.06.2017
Ansprechpartner*in
Sonja Lehnert
Sonja Lehnert

DJV Hessen Logo mit Hessenkarte

DJV Hessen Logo mit Hessenkarte

DJV Hessen seit 70 Jahren im Kampf: Gegen wirtschaftliche Ausbeutung und für Pressefreiheit!

Der amtierende Vorsitzende, Knud Zilian, ging in seiner Begrüßung auf die Geschichte des Landesverbandes ein, seine Gründung am 2. März 1947 in Frankfurt und den rasanten Wandel der Medien seitdem. „Als Berufsverband schauen wir heute wie damals auf die Presse- und Meinungsfreiheit“, sagte er. Bedenklich sei auch, dass Kolleginnen und Kollegen ihren Beruf aus wirtschaftlichen Gründen an den Nagel hängen müssten. „Das Drücken von Gehältern und Honoraren wird nicht zur Verbesserung unserer Medienlandschaft führen“, fuhr er fort und versprach, dass der DJV gerade das im Blick behalten werde.

Bürgermeister Arno Goßmann begrüßte, dass der DJV Hessen die Medienstadt Wiesbaden neben zahlreichen Filmproduktionsfirmen, Agenturen und der Hochschule RheinMain mit seiner Geschäftsstelle bereichere. „Es tut Wiesbaden gut, dass Sie hier sind“, sagte er.

Presse- und Rundfunkfreiheit und deren Rolle als Grundpfeiler der Demokratie zog sich als Thema durch alle Reden des Abends. Staatsminister Stefan Grüttner, der in Vertretung des Schirmherrn des Empfangs, Ministerpräsident Volker Bouffier, teilnahm, bekräftigte, dass die Politik die Rahmenbedingungen für angemessene Arbeitsbedingungen von Journalistinnen und Journalisten zu schaffen habe. Der DJV Bundesvorsitzende, Prof. Dr. Frank Überall, erinnerte daran, dass in der Geschichte Deutschlands bereits einmal die Pressefreiheit unterbunden, Redaktionen geschlossen und Journalistinnen und Journalisten mit Hungerlöhnen abgespeist wurden. Kolleginnen und Kollegen in der Türkei gingen jetzt für kritische Berichterstattung ins Gefängnis. Der Intendant des Hessischen Rundfunks, Manfred Krupp, sprach die Herausforderungen in allen Medien an, „aus den schier endlosen und unübersichtlichen Meldungen die auszuwählen, die relevant sind“.

Der langjährige DJV Bundesvorsitzende und Dozent der Universität Vechta, Michael Konken, richtete den Blick nicht nur auf die Geschichte des Verbands, sondern auf die Zukunft. Nachrichten seien wichtig für die Meinungsbildung und in Zeiten von Falschmeldungen, die rasend schnell über das Internet verbreitet würden, umso wichtiger. „In die Welt der Fakes kann der Journalismus selbst eingreifen, kann nach und nach Vertrauen zurückgewinnen“, sagte er. Nicht durch das Vermischen von Nachricht und Meinung, sondern durch Sorgfalt, Wahrhaftigkeit und Vollständigkeit sei der Journalismus glaubwürdig.

Hans Leyendecker, ehem. Leitender Politischer Redakteur bei der Süddeutschen Zeitung, unterstrich, dass kritischer Journalismus die Kontrolle politischer Macht leisten solle. So, wie man es am Beispiel des amerikanischen Präsidenten und der Presse in den USA sehe. Doch diese Aufklärung koste etwas. „Man muss Journalisten einstellen, die mit aller Kraft ihrem Handwerk nachgehen“, forderte er. Journalisten seien der Wahrheit verpflichtet und bei ihrer Arbeit habe es immer um Aufklärung zu gehen.

Die Postulate aller Redner gaben ein Zeugnis davon ab, wie stark ein an Grundwerten und Grundrechten der Verfassung orientierter Journalismus sein kann und wie wichtig er als ein Grundpfeiler der Demokratie ist.

Der Abend klang beim Get Together und zahlreichen interessanten Gesprächen aus.

Erfahren Sie mehr in unserer Chronik.

Hessen
Landesverband Hessen

Weitere Artikel im DJV-Blog

Cookies