Donald Trump
Ein lauter Knall

Donald Trump ist zurück im Weißen Haus. Was macht das mit den Medien, der vielfältigen Presselandschaft, was macht das mit unserer Demokratie? Das dicke Ende könnte noch kommen.
Donald Trump setzt die Presselandschaft gerne unter Druck. Besser gesagt, er treibt die Medien öfter mal vor sich her. Das ist auch sein Ziel. Eine Äußerung hier, eine Äußerung dort. Hauptsache man spricht über ihn, Hauptsache Donald Trump ist wieder im Gespräch. Das ermüdet mich immer mehr. Welche Möglichkeiten haben wir derzeit? Nicht über ihn berichten? Schwierig, denn schließlich können wir Desinformation nicht einfach so stehen lassen. Aber wir können uns vornehmen, nicht über jedes Stöckchen zu springen, das er uns hinhält, wenn es eben nicht darum geht, Desinformation zu widerlegen. Da könnte eine Checkliste im Kopf helfen: Müssen wir darüber berichten? Hat es einen Nachrichtenwert? Sollten die Menschen darüber informiert werden? Also ich muss nicht wissen, welchen Hut Melania Trump heute aufhatte, welche Hüte sie in der Vergangenheit trug und ob sie lieber Erdbeereis statt Vanilleeis isst. Das ist alles Show. Wir haben eine Verantwortung, müssen Informationen filtern. Erdbeereis ist doch egal.
Es gibt aber längst nicht nur die klassischen Medien, sondern auch die sozialen Medien und ihre Besitzer. Reiche Männer, von denen Trump profitiert und die er wiederum hofiert. Die in vorauseilendem Gehorsam auch ein Stück vom Kuchen des Staatshaushalts abhaben möchten. Und Trump profitiert: Von Spenden, von neuem Einfluss. So soll Trump nichts dagegen haben, wenn die Social-Media-Plattform TikTok an Elon Musk verkauft wird. Er ist ein Strippenzieher, der nur auf seinen Vorteil schielt und dem die Demokratie herzlich egal ist. Eins ist klar: Das Verhalten von Donald Trump können wir nicht beeinflussen, aber wir können beeinflussen, ob und wie wir darauf reagieren.
Stehen wir also an einem Wendepunkt? Entwickelt sich unsere Demokratie gerade in eine Plutokratie oder gar eine Kleptokratie? Und wie beständig können Demokratien überhaupt noch agieren, wenn Populisten ständig dazwischengrätschen?
Fakt ist: Donald Trump ist zurück im Weißen Haus. Gegen die Besitzer sozialer Medien können wir nicht viel ausrichten, außer vielleicht die Plattform X verlassen, wenn wir es nicht schon getan haben. Aber wir können beeinflussen, wie wir berichten, was wir berichten, welchen Inhalt wir weiterleiten. Gerade in Zeiten, in denen die sozialen Medien mit Desinformation geflutet werden, um die eigene politische Agenda zu verfolgen.
Unsere Demokratie ist so gefährdet wie schon lange nicht mehr. Und wenn die Demokratie angegriffen wird, müssen wir zusammenhalten. Weitermachen, den Knall aushalten. Wenn es sein muss, mit Ohropax.
Ein Kommentar von Gina Schad