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Israel

Bilder und Videos: vorsichtig abwägen

09.10.2023

Der Deutsche Presserat hat Redaktionen an ihre Verantwortung erinnert, bei der Veröffentlichung von Fotos und Videos von Terroropfern aus Israel sorgfältig abzuwägen. Journalist:innen müssen sich der Wirkung solcher Bilder bewusst sein.

Es sind furchtbare Eindrücke, die uns dieser Tage aus Israel erreichen. Die Anteilnahme in Deutschland ist hoch, das öffentliche Interesse überragen. Über den grausamen Angriff der Hamas und die Kämpfe muss berichtet werden. „Dennoch müssen Redaktionen vor der Veröffentlichung von Fotos und Videos die Menschenwürde der Opfer und die Gefühle der Angehörigen im Blick behalten“, mahnt Presserats-Sprecherin Kirsten von Hutten.

Der Pressekodex sollte Redaktionen als klare Richtschnur dienen: Ziffer 11, Richtlinie 11.1 verbietet die übertrieben sensationelle Darstellungen von Gewalt. Ziffer 8, Richtlinie 8.2 schützt darüber hinaus auch die Identität von Opfern.

Es ist immer eine Einzelfallabwägung: Aber gerade mit Videos und Bildern, welche Terrorgruppen oder einzelne Terroristen verbreiten, sollte grundsätzlich sehr vorsichtig umgegangen werden. Sowohl in den sozialen Medien als auch in der Berichterstattung sollte vermieden werden, sich durch die Veröffentlichung von Propagandamaterial von den Tätern instrumentalisieren zu lassen.

Und eigentlich eine Binse, trotzdem sei aufgrund der sich überschlagenden Ereignisse und der gebotenen Schnelligkeit der Berichterstattung daran erinnert: Es sollte immer alles versucht werden, Behauptungen, Bilder und Videos zu verifizieren, bevor sie weiterverbreitet werden.

Zuletzt sollten Journalist:innen auch auf sich selbst achten: Angesichts der überwältigenden Flut an grausamen Bildern, Videos und Meldungen ist es nur verständlich, wenn es einem selbst irgendwann zu viel wird. Dann ist es keine Schwäche, sondern wichtiger Selbstschutz, sich Unterstützung und Beratung zu holen – zum Beispiel bei Freund:innen, Kolleg:innen, der Familie, Ansprechpartner:innen im Unternehmen oder externen Berater:innen.

Ein Kommentar von Paul Eschenhagen

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