Deutscher Journalisten-Verband Gewerkschaft der Journalistinnen und Journalisten
Mehr zum Thema

Bildjournalisten

Corona-Krise

Weiterhin kaum Hilfen für einen Teil der Freien

16.11.2020

Nachdem die meisten frei journalistisch tätigen Personen bereits bei der aktuellen "Novemberhilfe" der Bundesregierung leer ausgegangen sind, bleibt auch die angekündigte "5.000-Euro-Hilfe" für viele enttäuschend. Grund: es wird nicht die komplette Summe an alle gezahlt, sondern maximal 25 Prozent von 7/12 des Vorjahresumsatzes. Die 5.000 Euro werden daher in voller Höhe nur an Personen gezahlt, die einen Mindestjahresumsatz von 34.286 Euro im Jahr 2019 hatten. Bei allen anderen wird er auch noch einmal umsatzbezogen abgesenkt. Wer beispielsweise nur 20.000 Jahresumsatz hatte, erhält dann nur noch eine Einmalzahlung von 2.917 Euro. Diese Zahlung ist auch als Einkommen zu versteuern. Soweit es dann im Jahr 2021 doch noch Umsatz gibt, erfolgt auf diese Zahlungen auch wieder eine Anrechnung mit eigener Berechnungsformel, die sich auf den Umsatz in einem siebenmonatigen Zeitraum von Dezember 2020 bis Juni 2021 bezieht. Wesentliche Folge: es sind dann oft Rückzahlungen fällig. Selbstverständlich werden alle Zahlungsempfänger anschließend auch noch überprüft, so dass im Zweifel - wie schon bei den bisherigen Zahlungen - unangenehme Post von der Staatsanwaltschaft kommen kann.

Die Zahlungen betreffen im Übrigen offenbar auch nur diejenigen, die nicht schon die Hilfen für bestimmte fixe Betriebsausgaben beanspruchen können. Ebenso dürfte es in den Bundesländern wie Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Thüringen, in denen Hilfen zwischen 1.000 bis 1.180 Euro monatlich an betroffene Selbständige ausgezahlt werden, die jetzt angekündigten Hilfen vermutlich nicht noch zusätzlich geben. Wer Corona-Grundsicherung erhält, kann sich dagegen freuen: diese Zahlungen werden "wegen der Zweckbindung" nicht auf sie angerechnet, sondern zusätzlich gezahlt.

Daher dürfen diese geringen Zahlungen nicht den Blick darauf verschließen, dass einige Freie über die Corona-Grundsicherung und die Hilfe für fixe Betriebsausgaben durchaus ordentliche Zahlungen erhalten können. Das gilt dann, wenn auch die anderen Personen in ihrem Haushalt kein wesentliches Einkommen haben und/oder eben fixe Kosten wie für ein externes Journalistenbüro vorliegen. Freie allerdings, die noch eine Person im Haushalt haben, die gerade noch ein ausreichendes Einkommen hat, verzeichnen in einigen Fällen monatliche Mindereinnahmen von über 3.000 Euro, erhalten aber durch das neue Programm gerade einmal ein Viertel ihres Umsatzverlustes ersetzt.

Der "kreative Mittelstand" fällt damit weiterhin aus dem System effektiver Hilfen. In diesem Zusammenhang mag daran erinnert werden, dass im Vereinigten Königreich den Selbständigen sogar 80 Prozent des Umsatzes erstattet wurden.

Die Ausgestaltung dieser Hilfen macht zugleich deutlich, dass alle Freien, die einen Anspruch auf Corona-Grundsicherung haben können, einen Antrag in jedem Fall stellen sollten. Denn in der Kombination mit der neuen Hilfen ist zumindest für diese Personengruppe einiges getan worden. Die gelegentlich zu hörende Ansicht "Grundsicherung gehört nicht zu meiner Selbstwahrnehmung" sollte daher tunlichst korrigiert werden.

Der DJV informiert weiter über den Umfang der Hilfen und berät auch zu Fragen der Grundsicherung. Ausführlichere Aussagen der Bundesregierung sind beim Bundeswirtschaftsministerium nachzulesen.


Michael Hirschler, hir@djv.de

News-Übersicht für Bildjournalisten

Bildermarkt

Europäischer Verband der Bildagenturen reicht kartellrechtliche Missbrauchsbeschwerde gegen Google Bildsuche ein

13.11.13

Die Anzeige von Bildern in voller Größe im Suchergebnis verletze die Rechte der Bildanbieter, heißt es

journalist.de

Impressionen (2)

05.11.13

journalist.de

Impressionen (1)

04.11.13

Eine Bildergalerie

journalist.de

Fotografen haben Namen

04.11.13

Hans Richard Edinger ist Bildredakteur der Berliner Zeitung. Wofür er auf dem Verbandstag ausgezeichnet wurde, erzählt er auf journalist.de.

Verträge

Gruner + Jahr verschickt neue Verträge - was tun?

04.10.13

Auf einer Veranstaltung am 16.10. in Hamburg wollen die Gewerkschaften informieren und diskutieren

Newsletter

Infos für freie Journalisten vom 4. Oktober 2013

04.10.13

Der neue Newsletter für Freie ist jetzt auch online

DJV-news 322

Gauck, Tarifrunde Zeitungen, Madsack, Leserreporter etc.

04.10.13

Mit Gauck für guten Journalismus | Tarifrunde Zeitungen am 9. Oktober in Berlin| Madsack will Zentralredaktion einführen | Protest gegen Bauer-Entlassungswelle | Berliner Verlag kündigt Haustarifvertrag | BILD setzt...

Jugendmedientage

Der DJV ist wieder vor Ort dabei

04.10.13

Es hat schon Tradition: Auch in diesem Jahr ist der DJV wieder Partner der Jugendmedientage, die diesmal vom 24. bis 27. Oktober in Berlin stattfinden. Am 25. Oktober berät der DJV den ganzen Tag angehende Journalisten auf der...

Bildvermarktung

Bildvertrieb mit Photopool - Video und Unterlagen jetzt im DJV-Intranet

02.10.13

Bilder direkt am Markt anbieten, das verspricht der Service von zwei Bildjournalisten, den derzeit rund 40 Kollegen nutzen

News 289 bis 297 von 402
Newsletter

Cookie Einstellungen