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Kennzahlen der privaten Krankenversicherung

Wann wurde das private Krankenversicherungsunternehmen gegründet? Handelt es sich um einen Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit (VVaG) oder eine Aktiengesellschaft (AG)? Wie sehen wichtige Bilanzkennzahlen (hier des Jahres 2009) der privaten Krankenversicherungsunternehmen aus? Die nachfolgende Tabelle soll Ihnen einen Überblick verschaffen.

Erklärung:

EQ Eigenkapital-Quote
RQ RfB-Quote
RZ RfB-Zuführungsquote
VE Versicherungsgeschäftliche Ergebnisquote
SQ Schadensquote
VQ Verwaltungskostenquote
AQ Abschlusskostenquote
NZ Nettoverzinsung
RF Rechtsform
GJ Gründungsjahr
Gesellschaft EQ RQ RZ VE SQ VQ AQ NZ RF GJ
Allianz 10,3 39,5 12,2 12,8 77,5 2,8 6,9 4,1 AG 1922
Alte Oldenburger 22,0 35,3 14,5 12,4 80,3 1,6 5,8 5,5 AG 1927
ARAG 12,0 24,7 5,2 5,7 76,9 2,7 14,7 4,0 AG 1990
AXA 7,2 14,0 4,1 7,2 82,1 3,8 6,9 2,8 AG 1997
Barmenia 17,5 22,7 7,9 7,3 82,2 2,6 7,9 4,3 VVaG 1904
Bay. Beamtenkasse 12,2 8,6 4,0 3,6 85,2 2,4 8,8 3,7 AG 1926
Central 10,2 18,8 4,8 3,6 78,4 2,9 15,1 3,9 AG 1913
Concordia 15,9 45,0 12,7 12,1 75,2 3,2 9,5 4,2 AG 1988
Continentale 20,1 24,7 7,6 6,2 81,7 2,6 9,5 4,2 VVaG 1926
Debeka 10,3 41,5 8,9 5,6 88,5 1,3 4,6 5,3 VVaG 1905
Deutscher Ring 32,1 33,0 10,2 7,4 73,0 2,9 16,7 3,9 KVaG 1925
DKV 12,4 20,9 7,2 8,8 81,3 2,6 7,4 4,6 AG 1927
Gothaer 18,3 15,8 7,5 9,4 78,8 3,1 8,7 3,5 AG 1980
Hallesche 18,6 21,8 10,7 11,1 76,3 2,9 9,7 4,2 VVaG 1934
HanseMerkur 17,6 34,9 9,1 8,6 69,2 2,4 19,7 4,2 AG 1875
HUK 11,3 18,0 6,5 4,9 90,3 0,9 3,9 4,5 AG 1987
Inter 27,0 27,9 7,7 8,4 77,5 3,7 10,4 3,8 VVaG 1926
LKH 28,3 56,7 13,0 12,7 83,2 1,6 2,5 4,9 VVaG 1926
LVM 12,1 56,3 12,4 11,7 77,1 2,7 8,4 4,0 AG 1982
Mannheimer 13,5 14,4 1,4 0,9 83,3 4,9 11,0 4,1 AG 1991
Münchener Verein 18,7 24,0 4,3 3,9 82,0 3,8 10,2 4,0 VVaG 1922
Nürnberger 10,3 36,0 10,5 11,8 74,7 3,6 10,0 4,2 AG 1991
PAX 14,9 29,6 9,4 8,1 83,7 2,5 5,7 3,8 VVaG 1882
Provinzial 34,1 26,8 7,4 8,0 77,8 3,0 11,1 5,5 AG 2001
R + V 15,9 28,2 9,9 10,4 75,8 2,0 11,8 4,8 AG 1987
SDK 16,7 21,0 8,9 8,6 83,2 1,2 7,0 4,4 VVaG 1926
Signal Iduna 19,8 50,0 13,9 12,9 76,2 2,8 8,0 4,2 VVaG 1907
Union UKV 12,2 24,5 3,4 3,0 81,9 2,4 12,7 4,0 AG 1979
Universa 20,5 19,8 8,7 9,8 78,8 3,2 8,2 4,3 VVaG 1843
Victoria 11,8 19,1 8,3 11,4 77,7 2,6 8,4 3,6 AG 1925
Württembergische 12,8 33,4 8,7 9,6 69,9 4,3 16,2 3,9 AG 1998

Anmerkung

Aus den Unternehmensdaten lassen sich viele Rückschlüsse darauf ziehen, wie gesund ein privates Unternehmen ist. Sie bilden eine der wichtigsten Entscheidungsgrundlagen bei der Auswahl eines privaten Krankenversicherers.

Eigenkapitalquote = Eigenkapital / Beitragseinnahmen
Die Eigenkapitalquote gibt das Verhältnis von Eigenkapital und Beitragseinnahmen wieder. Sie verdeutlicht, wie sicher das Unternehmen ist, bzw. inwieweit das Unternehmen etwaige kurzfristige Verluste ausgleichen könnte.

RfB-Quote = Rückstellung für erfolgsabhängige Beitragsrückerstattung / Bruttobeiträge
Die RfB - Quote beschreibt, wieviel Geld sich in der Rückstellung für erfolgsabhängige Beitragsrückerstattung zum 31.12. d. J. befindet, im Verhältnis zu den Beitragseinnahmen. Die in der RfB befindliche Mittel werden vom Unternehmen eingesetzt um die Beitragsrückerstattung (BRE) zu finanzieren und für Einmalbeiträge zur Begrenzung von Beitragsanpassungen. Je höher die Quote, um so größer sind die Möglichkeiten zur Einflußnahme bei Beitragsanpassungen für den versicherten Bestand in der Zukunft.

RfB-Zuführungsquote = Zuführung zur Rückstellung zur erfolgsabhängigen Beitragsrückerstattung in % der Beitragseinnahmen

Versicherungsgeschäftliches Ergebnisquote = versicherungsgeschäftliches Ergebnis / Bruttobeiträge
Die Quote gibt in Prozent der Beitragseinnahmen an, wieviel davon nach Abzug der Aufwendungen für Schäden (Tarifleistungen und Zuführung zur Alterungsrückstellung) und Kosten (Verwaltungskosten und Abschlußkosten) übrig bleiben. Diese Kennzahl ermöglicht eine zusammenfassende Betrachtung der Schaden- und Kostensituation des Versicherers. Eine positive Quote sagt aus, daß die Beiträge ausreichend kalkuliert sind. Eine negative oder auch deutlich unterdurchschnittliche Quote kann ein Indiz für notwendige Beitragsanpassungen sein.

Schadenquote = Schadenaufwand / Bruttobeiträge
Diese Quote zeigt auf, in welchem Umfang die Beitragseinnahmen unmittelbar in Versicherungsleistungen und Alterungsrückstellungen fließen. Eine isolierte Betrachtung der Quote ist wenig sinnvoll, da die Schadenquote in Verbindung mit den Verwaltungs- und Abschlußkosten sich letztlich wieder in der versicherungsgeschäftlichen Ergebnisquote widerspiegelt. Hierbei ist insbesondere darauf zu achten, daß die Schadenquote - anders als in der Vergangenheit - nunmehr neben den Tarifleistungen und den Schadenregulierungskosten auch die jährliche Zuführung zur Alterungsrückstellung beinhaltet. Eine Hohe Schadenquote kann darauf berufen, dass die Beiträge recht knapp kalkuliert wurden. Dann ist eine hohe Schadenquote eher negativ zu bewerten. Ist sie allerdings hoch, weil die Zuführung zur Alterungsrückstellung hoch ist, dann ist dies durchaus positiv zu bewerten.

Verwaltungskostenquote = Verwaltungsaufwendungen / Bruttobeiträge

Abschlusskostenquote = Abschlussaufwendungen / Bruttobeiträge
Die Höhe der Abschlußkostenquote ist in starkem Maße abhängig von der Entwicklung des Neu- und Bestandsgeschäftes. Allerdings belasten aufwendige Außendienststrukturen sowie bestimmte Innendienstarbeiten wie Vertrieb, Marketing, Werbung, Antrag die Abschlußkostenquote, und zwar weitestgehend unabhängig vom Neugeschäftsvolumen.
Niedrige Kostenquoten, insbesondere die Verwaltungskostenquote, sind aus unserer Sicht ein sehr wichtiges Qualitätskriterium.

Nettoverzinsung
Die Nettoverzinsung berücksichtigt sämtliche Aufwendungen und Erträge aus Kapitalanlagen. Gewinne und Verluste aus dem Abgang von Kapitalanlagen sowie Abschreibungen auf Wertpapiere, Investmentanteile und Grundbesitz weden daher einbezogen.

Weitere Kennzahlen zur privaten Krankenversicherung können Sie dem Zahlenbericht 2009/2010 des Verbandes der privaten Krankenversicherungsunternehmen entnehmen.

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