Deutscher Journalisten-Verband Gewerkschaft der Journalistinnen und Journalisten

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Bombendrohungen

Das ist nicht witzig

25.10.2023

Bombendrohungen stören in den letzten Tagen das öffentliche Leben in Deutschland. Betroffen sind auch Medienhäuser.

Absperrung: öffentliches Leben unterbrochen. Foto: Oskar Eyb

Anonyme Bombendrohungen richten sich gegen Schulen, Museen, den Berliner Hauptbahnhof - und mehrere Radio- und Fernsehsender. Den Auftakt machte am 23. Oktober das ZDF. Dort mussten 600 Beschäftigte die Gebäude am Mainzer Lerchenberg verlassen. Zum Glück nur für kurze Zeit. Die Polizei fand keinen Sprengsatz, also blinder Alarm. Die Arbeit konnte weiter gehen.
Die Drohung gegen das ZDF war kein Einzelfall, sondern der Auftakt zu einer ganzen Serie, wie sich am gestrigen Dienstag zeigte. In etlichen Schulen in ganz Deutschland musste der Unterricht unterbrochen werden. Der Berliner Hauptbahnhof wurde geräumt, die SPD-Parteizentrale in Berlin ebenfalls. Und wieder waren Medien betroffen: ARD aktuell in Hamburg, wo die Tagesschau produziert wird, RTL in Berlin, der Südwestrundfunk, ein Funkhaus privater Radiosender in Weimar. Nirgendwo wurde bisher eine Bombe gefunden - zum Glück. Wer auch immer die Täter sind, sie wollen das öffentliche Leben in Deutschland stören, der Infrastruktur schaden. Und vor allem wollen sie Angst schüren.
Das ist alles andere als witzig. Die Ermittlungsbehörden, die bisher offenbar im Dunkeln tappen, müssen mit Hochdruck daran arbeiten, die Täter ausfindig zu machen und dem Spuk ein Ende zu bereiten. Der Job von Journalistinnen und Journalisten ist eh schon stressig genug. Seit Beginn des Ukrainekriegs und dem Hamas-Überfall auf Israel ist die Berichterstattung noch herausfordernder geworden. Bombendrohungen sind das letzte, was wir Journalistinnen und Jouranlisten jetzt noch brauchen.
Ein Kommentar von Hendrik Zörner

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