Deutscher Journalisten-Verband Gewerkschaft der Journalistinnen und Journalisten

Pressemitteilungen

Tag der Pressefreiheit

Diskussionsveranstaltung "Digital - Printegal"

26.04.2019

Nirgends in der Welt hat sich im vergangenen Jahr die Lage der Pressefreiheit so stark verschlechtert wie in Europa. Selbst in EU-Staaten hetzen Politiker immer häufiger gegen kritische Medien, verunglimpfen Journalistinnen und Journalisten. In diesem politischen Klima fühlen sich populistische Kräfte wohl und fallen die Hemmungen, Gewalt gegen Medienschaffende auszuüben. Die öffentliche Debatte und Kritik, vermittelt durch journalistische Medien, ist jedoch Grundlage einer demokratischen Gesellschaft. Deshalb muss die Lokalberichterstattung gestärkt werden – die Sparte, die nachweislich das höchste Leserinteresse hervorruft. Am 3. Mai 2019, dem Tag der Pressefreiheit, bieten die Friedrich-Ebert-Stiftung und der DJV Thüringen eine Diskussionsrunde zum Thema „digital – printegal“ an. Ab 14.00 Uhr diskutieren im Erfurter Augustinerkloster (Luthersaal) Heidje Beutel (Vorsitzende des DJV Thüringen, Angelika Heyen (TLM), Jan Hollitzer (TA-Chefredakteur), Christoph Matschie (MdB) und Horst Röper (Formatt-Institut). Aufgabe der Journalistinnen und Journalisten ist es, den Politikern, Verwaltungen und Unternehmen im unmittelbaren Umfeld der Mediennutzer auf die Finger zu sehen, Fehler aufzudecken und das tägliche politische Geschehen einzuordnen. Das interessiert die Nutzer und Nutzerinnen - ist aber auch anspruchsvoller und personalintensiver. Wie aber soll das erhalten werden, wenn Medienmanagern nichts anderes einfällt, als in immer kürzer werden Abständen Personalabbau, vor allem im Printbereich, zu verordnen? Dieser führt nicht, wie in Pressemitteilungen suggeriert, zu besseren Produkten, sondern beschleunigt den Abwärtstrend bei Inhalten und Erlösen. Wenn journalistische Medien ihren gesellschaftlichen Auftrag nur noch unzureichend erfüllen können, gerät der Meinungs- und Willensbildungsprozesses als wesentliches Element einer demokratisch verfassten Gesellschaft ins Stocken. Es entstehen Echokammern und der gesellschaftliche Diskurs verödet.
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