Deutscher Journalisten-Verband Gewerkschaft der Journalistinnen und Journalisten

Pressemitteilungen

Belarus

Journalisten sind kein Freiwild

12.08.2020

Der Deutsche Journalisten-Verband kritisiert die brutale Gewalt von belarussischen Sicherheitskräften gegen Journalistinnen und Journalisten.

Nach Informationen des DJV wurden in der vergangenen Nacht wiederholt mehrere in- und ausländische Journalisten mit Schlagstöcken verletzt und zeitweise inhaftiert. Außerdem gingen die Polizisten gezielt gegen die Ausrüstung von Kamerateams vor, zerstörten Stative und zerrten Speichermedien aus den Kameras. „Das sind unglaubliche Gewaltexzesse des Staates gegen Journalisten“, sagt DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall, „mit denen freie und kritische Berichterstattung unterbunden werden soll.“ Dazu passe auch, dass das belarussische Regime zeitweise die Zugänge zum Internet abgeschaltet habe.

Der DJV-Vorsitzende ruft deutsche Journalisten in Belarus zu äußerster Vorsicht auf: „Gehen Sie Polizisten wenn irgend möglich aus dem Weg. Und informieren Sie Ihre Redaktion darüber, wenn Sie zu einer Demonstration gehen, um darüber zu berichten.“ Irritiert zeigt sich der DJV-Vorsitzende darüber, dass die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) zu der Gewalt gegen Journalisten bisher geschwiegen hat. „Wenn ein Staat Jagd auf Korrespondenten macht, ist das ein schwerwiegender Verstoß gegen die Menschenrechte, der nicht unbeantwortet bleiben darf“, fordert Überall. „Journalisten sind kein Freiwild.“

Gegen die Gewalt und für die Freiheit in Belarus findet am heutigen Mittwoch eine Demonstration in Düsseldorf statt. Termin: 17 Uhr auf dem Burgplatz.

Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit:

Hendrik Zörner

Bei Rückfragen: Tel. 030/72 62 79 20, djv@djv.de

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