Deutscher Journalisten-Verband Gewerkschaft der Journalistinnen und Journalisten

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Pöbler mit Hut

Kein Einzelfall

27.08.2018

Was dem ZDF-Team in Dresden widerfuhr, ist in Sachsen kein Einzelfall. Schikanen gegen Journalisten sind fast an der Tagesordnung.

Dresdner Pöbler: kein Einzelfall. Screenshot: Zapp

Im DJV-Blog augenzeugen.info berichten betroffene Journalisten immer wieder von Repressalien, die von Beschimpfungen bis zu Handgreiflichkeiten reichen. Bei Durchsicht der Fälle wird klar, dass Journalisten nicht nur in Sachsen Probleme haben, wenn sie über Demonstrationen und Kundgebungen von Populisten und Nazis berichten wollen. Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung fand heraus, dass Behinderungen von Journalisten durch die Polizei in Sachsen erschreckend oft vorkommen. Damit nicht genug: Die taz interviewte einen Fotografen zu seinen Erfahrungen mit Polizei und Pegida-Demonstranten. Sein Fazit: sechs Fälle seit Anfang 2015. Was ist nur los in Sachsen? Liegt der Grund für die vielen Behinderungen von Journalisten nur darin, dass im Freistaat die Medienhasser von Pegida zahlreicher und womöglich besser organisiert sind als anderswo? Oder - ein schlimmer Verdacht - hat sich das Gedankengut von Pegida schon in die Köpfe der Polizisten eingepflanzt? Die Entschuldigung des Dresdner Polizeipräsidenten gegenüber dem ZDF-Team war gut und konsequent. Dabei darf es aber nicht bleiben. Sonst kann es nicht lange dauern, bis die nächsten Journalisten in ihrer Berichterstattung eingeschränkt werden. Ein Kommentar von Hendrik Zörner
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