Deutscher Journalisten-Verband Gewerkschaft der Journalistinnen und Journalisten

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Weidel

Medienschelte soll nur ablenken

19.11.2018

Die AfD-Co-Fraktionsvorsitzende Alice Weidel steht wegen illegaler Spenden aus dem Ausland unter Druck. Einmal mehr greift der Populistenreflex, die Medien schlecht zu machen. Inakzeptabel!

Gauland und Weidel

Wir Journalisten sind es gewohnt, dass der Überbringer schlechter Nachrichten oft mit der schlechten Nachricht selbst verwechselt wird. Das ist nur menschlich. Medienvertreter erwarten gar keine Behandlung mit Samthandschuhen. Die AfD hingegen hat den deutschen Medien schon vor Jahren den Fehdehandschuh hingeworfen und wähnt sich seitdem im Krieg mit uns. Das erklärt wohl den Reflex von Alice Weidel, die Berichterstattung über die Spendenaffäre in ihrem Kreisverband als "in wesentlichen Punkten falsch, unvollständig und tendenziös" kleinzureden. Sie sagt allerdings nicht, was falsch dargestellt sein soll. Stattdessen bestärkt sie einmal mehr das Bild ihrer Anhänger von der "Lügenpresse". Sollten sich die Vorwürfe aber bewahrheiten und Weidel ihren Fraktionsposten räumen müssen, werden selbst AfD-Fans einsehen müssen, wie wichtig eine freie und kritische Presse in Deutschland ist - auch für die AfD. Ein Kommentar von Sebastian Huld.

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