Deutscher Journalisten-Verband Gewerkschaft der Journalistinnen und Journalisten

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Demonstrationen

Sicherheit im Schutzbereich

21.04.2021

Bei den heutigen Demonstrationen in Berlin gegen das neue Infektionsschutzgesetz bietet die Polizei Journalisten einen "Medienschutzbereich" an. So einfach können die Sicherheitskräfte es sich nicht machen.

Ob die angemeldeten Demonstrationen gegen das Gesetz, das heute der Bundestag beschließen will, stattfinden oder nicht, ist zur Stunde noch offen. Auf jeden Fall aber haben sich in Berlins Mitte bereits Tausende Demonstranten zur "Querdenker"-Demo versammelt. Das übliche Bild: meist keine Schutzmasken, zu geringer Sicherheitsabstand etc. Wie lange die Polizei nicht eingreift, ist offen.
Es ist nicht auszuschließen, dass Medienhasser auch heute wieder Attacken gegen Journalisten vom Zaun brechen. Die Polizei ist aufgefordert, das zu verhindern und das Grundrecht der Pressefreiheit durchzusetzen. Im Moment sieht es danach aus, als wollten sich die Sicherheitskräfte ein Stück weit um die Verantwortung drücken. Auf Twitter wiesen sie auf einen Medienschutzbereich in einem ganz bestimmten Gebiet in der Nähe des Berliner Tiergartens hin. Hier sollten Berichterstatter zusammenkommen, empfahl die Polizei. Also aus dem besonders gesicherten Areal heraus über die Demonstration und mögliche Zusammenstöße berichten? In den USA wurde dafür ein Begriff geprägt: embedded journalism. Das war im Irak-Krieg.
Liebe Berliner Polizei, wir sind nicht im Krieg. Journalisten müssen frei berichten können und dabei von der Polizei geschützt werden, wenn die Lage brenzlig ist. Und zwar im gesamten Demonstrationsgebiet.
Ein Kommentar von Hendrik Zörner


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