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Honorare

Hallo Weltnaturschutzunion, Videoproduzenten arbeiten eher nicht für 11 Euro pro Stunde

27.05.2014

Internationale Organisation sucht Videoproduzent auf 450-Euro-Basis

  Die Weltnaturschutzunion IUCN sucht am Standort Bonn einen Medien- und Kommunikationsexperten zur Produktion von Kurzvideos über Umweltrecht, wohlgemerkt auf englischer Sprache.

Die Stelle mit 10 Stunden Arbeit pro Woche wird als 450-Euro-Job ausgeschrieben. Nach Adam Riese führt das bei 40 Stunden im Monat zu einem Stundenlohn von 11,25 Euro.

Wie die Weltnaturschutzunion auf die Idee kommt, ein Medienexperte würde Videos zu einem solchen Preis produzieren können, dürfte ihr Geheimnis bleiben. Entweder legt sie als internationale Organisation den Lebenshaltungsindex von Bangladesh zu Grunde und meint deswegen, es handele sich um ein hohes Honorar. Oder die Anzeige ist einfach in das falsche Blatt geraten, sie sollte gar nicht in Deutschland erscheinen, sondern eben in Bangladesh. Oder waren einfach 450 Euro pro Woche gemeint?

Die armselige Dotierung der Stelle unterschreitet dabei sogar noch Dumpinghonorare mancher deutscher Onlinemagazine, die mitunter auch glauben, dass 90 Euro für ein Video irgendwie gehen. Vielleicht ein Zeichen der Globalisierung, dass Honorare des Subkontinents zum Standard werden sollen?


MH

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