Deutscher Journalisten-Verband Gewerkschaft der Journalistinnen und Journalisten

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Urlaub statt Erpressung

17.07.2023

Die Freien beim RBB lassen sich von Noch-Intendantin Katrin Vernau nicht erpressen. Stattdessen machen jetzt viele von ihnen Urlaub - und das Programm geht in die Zwangspause. Gut so.

49 Millionen Euro. So viel will Katrin Vernau beim RBB einsparen. Kurz vor ihrem Abgang hat sie eine Gruppe ausgemacht, die zumindest einen Teil der Sparopfer bringen soll: die freien Journalistinnen und Journalisten, die für höhere Honorare streiten und ihre Arbeit endlich fair vergütet bekommen wollen. Etwas mehr Geld sollen sie durchaus kriegen. Voraussetzung für das Plus auf den Mitarbeiterkonten: Die Freien sollen Nullrunden in den Jahren 2025 und 2026 zustimmen.
Vernaus Bedingung ist nicht nur wirtschaftlich unzumutbar, denn in den beiden Jahren dürfte die Inflationsrate nicht auf null Prozent absinken. Es ist auch pure Erpressung, auf die sich der DJV nicht eingelassen hat. Deshalb liegen die Tarifgespräche jetzt erst mal auf Eis.
Das kann sich hoffentlich bald ändern. Denn mehrere Hundert Freie haben sich für eine Woche in den Urlaub verabschiedet, um so ihren Anspruch zu untermauern. Die Folge sind Sendungen aus der Dose, weniger Aktualität im Fernsehen, im Hörfunk und auf den Online-Seiten des RBB. Wie lange wird die scheidende Intendantin den Urlaub ihrer Freien aushalten? Und was will sie mit ihrer Kraftmeierei eigentlich erreichen?
Ein Kommentar von Hendrik Zörner

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