Bildjournalisten
Internationale Bestürzung über Tod der Bildjournalistin Camille Lepage
"Berufsauffassung, die der Wahrheit verpflichtet ist"
Bestürzung in der internationalen Gemeinde der Afrikakorrespondenten nach dem Tod der französischen Bildjournalistin Camille Lepage. Thomas Scheen von der F.A.Z. beschreibt die Fotografin als Kollegin, die - wie auch andere - ganz vorne in Konfliktzonen dabei gewesen sei, auch unter ungewöhnlichen und gefährlichen Bedingungen. Doch handele es sich nicht um leichtsinnige Selbstgefährdung, meint Scheen, der Camille Lepage selbst bei Reportagen begegnet ist: "Dahinter steckt weder Abenteuerlust noch Todessehnsucht, sondern eine Berufsauffassung, die sich einzig und allein der Wahrheit verpflichtet fühlt."
Im Online-Magazin Mediapart äußert sich der französische Afrikakorrespondent Thomas Cantaloube: "Sie ist gestorben, weil sie ihre Arbeit auf die beste Weise machen wollte - die Geschichte an der Seite derer erleben, die sie erleiden müssen oder auch davon profitieren".
Im Fotoblog der New York Times äußert sich Nicholas Kulish: "Sie sah es als ihre Aufgabe an, über die Gewalt zu berichten, und als Folge ist sie gestorben, Camille, eine Fotografin ganz am Anfang ihrer Karriere".
Die französischen Journalistengewerkschaften SNJ und SNJ-CGT äußerten ebenfalls Betroffenheit, erneut sei eine Journalistin bei der Ausübung ihres Berufs ums Leben gekommen. Die SNJ-CGT machte dabei auf den prekären Status der Fotografin aufmerksam. Sie sei als Freie ("pigiste") unterwegs gewesen, die generell von den Medien nicht sozial und durch Versicherungen abgesichert werden.
MH
Andere News/Infos
News-Übersicht für Bildjournalisten
Grundsicherungsantrag Mai noch stellen!
Freie Journalistinnen und Journalisten, die von der Corona-Krise hart getroffen wurden, sollten zum Ende des Monats noch einmal dringend prüfen, ob sie nicht Anspruch auf die Corona-Grundsicherung haben. Der DJV informiert schon...
Kapitallebensversicherungen werden nicht bei Grundsicherung angerechnet
Viele Freie sind durch die Corona-Krise unter das Existenzminimum gerutscht. Die neue Corona-Grundsicherung soll ihnen dabei helfen. Dadurch werden beispielsweise die vollen Kosten der Mietwohnung oder einer Hypothek für das...
Mehr Fotografen ins Stadion
Nach dem zweiten Wochenende mit Fußballspielen unter strengen Coronaauflagen fordert der Deutsche Journalisten-Verband, die Zahl der Fotografinnen und Fotografen in den Stadien deutlich zu erhöhen.
Update zu "Freie und Corona"
Eine Aktualisierung des "DJV-Tipps für Freie" (PDF) informiert über Ansprüche von Freien in der Corona-Krise.
Alles nur Missbrauch? Beratungsförderung schon wieder eingestellt
Mit voller Beratungsförderung Unternehmen helfen: das war der Plan der Bundesregierung angesichts der Corona-Krise. 100 Prozent der Kosten einer Beratung durch eine beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle anerkannte...
Sportfotografie ohne Geschäftsgrundlage?
Kann die Sportfotografie noch funktionieren, wenn Bilder aus Spielen in Pools gespielt werden müssen, aus denen sich jeder Interessierte bedienen kann, ohne weitere Kriterien? Und verstößt der Ausschluss von Bilddatenbanken, die...
Fußballfotografie zwischen Wut, Stolz und Verwirrung
Das erste Spielwochenende der Bundesliga unter Corona-Bedingungen ist vorbei, und die Akteure in der Fußballfotografie räumen die Scherben auf. Nur drei Personen durften sich pro Spiel fotografisch betätigen, um gleichzeitig mit...
Vertrag für Poolfotografie mit grenzwertigen Regeln
Im Fußballsport ist die Zahl der Personen, die fotografisch aus den Stadien berichten dürfen, drastisch eingeschränkt worden. Nur noch drei Journalistinnen und Journalisten dürfen mit der Fotokamera aus dem Spiel berichten, zehn...
DFL äußert sich zu DJV-Kritik an geringer Zahl der Fotoplätze
Die Deutsche Fußball Liga GmbH (DFL) hat sich gegenüber dem DJV zu Wort gemeldet, nachdem dieser die Liga wegen der drastischen Einschränkungen der Sportfotografie in den Stadien erneut angesprochen hatte. Die DFL lehnt erneut...