Deutscher Journalisten-Verband Gewerkschaft der Journalistinnen und Journalisten

News für Freie

Strategie

Geltung des Heimarbeitsgesetzes für Freie, die zuhause tätig sind?

14.06.2017

Vorschlag der Industriegewerkschaft Metall

Wer von der Industriegewerkschaft Metall hört, denkt an Arbeiter am Fließband, die Autoteile in das vorbeiwandernde Fahrzeugmodell montieren, oder an Leute, die Metallteile (sic) aus irgendwelchen Pressen wuchten. Die Arbeitswelt in der Metallindustrie findet allerdings nicht immer direkt am Metall statt, sondern auch in vorgelagerten Planungs- und Ingenieursbüros. Daher hat die IG Metall auch mit den etwas vergeistigteren Berufen zu tun, die in den letzten Jahren zunehmend von Auftragsplattformen organisiert werden. Kein Wunder also, dass sich die Gewerkschaft fern vom Fließband auch im Netz engagiert - und dort auch um das Thema "Crowdworking". Dabei nimmt sie das Thema so ernst, dass sie sich manchmal sogar in den Bereichen engagiert, die - wie man jedenfalls meinen könnte - eigentlich ihrer ebenfalls im DGB engagierten Schwestergewerkschaft ver.di zusteht, der Contentproduktion, der Arbeit mit Publizisten, wie im Beispiel von Workshops mit der Plattform content.de.

Am 9. Juni 2017 hat die Gewerkschaft nun eine erste "Zwischenbilanz" der zweijährigen Arbeit ihres Crowdworkingsprojektes gezogen, die mit vielen weiterführenden Links hier abrufbar ist. Besonders interessant dabei sind die Forderungen zu rechtlichen Handlungsfeldern: So fordert die IG Metall die Anwendung des Heimarbeitsgesetzes auf freiberufliche Personen, die in der Crowd arbeiten. Bislang gilt das Gesetz nur für Gewerbetreibende.

Das Heimarbeitsgesetz ist für viele Bürger und selbst Juristen Neuland, obwohl das Gesetz seit 1951 gilt. Einige der charmanten Punkte des Gesetzes ist die Zuständigkeit des so genannten Heimarbeitsausschusses für die Festsetzung von Entgelten, wenn es im jeweiligen Bereich keine Gewerkschaften gibt oder diese nur eine Minderheit der Beschäftigten organisieren. Weiterhin wird die Arbeitssicherheit bei der Heimarbeit kontrolliert und es bestehen längere Kündigungsfristen.

Besonders interessant erscheint ein in diesem Zusammenhang erstelltes rechtsvergleichendes Gutachten über Crowdwork von Prof. Dr. Bernd Waas, Prof. Wilma B. Liebman, Andrew Lyubarsky und Prof. Katsutoshi Kezuk, das die rechtlichen Rahmenbedingungen der Crowdarbeit in verschiedenen Ländern, darunter Deutschland, darstellt (Download hier, PDF).

Der Ansatz der IG Metall erscheint in jedem Fall interessant und sollte bei weiteren politischen Überlegungen zur rechtlichen Gestaltung der Lage der Plattformarbeiter intensiv geprüft werden. Denn es ist relativ klar, dass - bei allem Respekt - die Gewerkschaften derzeit zu schwach sind, um die Plattformarbeiter effektiv gegenüber den Betreibern zu schützen. Klar: die Gewerkschaften versuchen durch Appelle und Organisationsversuche aller Art, diese Beschäftigten besser zu organisieren, aber es ist rein praktisch besonders schwierig.

Natürlich ist nicht gesagt, dass ein Heimarbeitsausschuss nicht durch politischen Druck und Maßnahmen von Arbeitgebern handlungsunfähig werden könnte, die Option einer Festsetzung der Bezahlung erscheint nicht gänzlich ohne Reiz.

Michael Hirschler, hir@djv.de (@freie, @djvfreie)

News für Freie

Umfrage

Teilnahmefrist ein letztes Mal verlängert - jetzt 17. März

27.02.14

Bitte noch teilnehmen an großer DJV-Umfrage Freie

Mobilität

Das rollende Büro - der Fernbus als Arbeitsmittel für freie Journalisten

27.02.14

Das ständig wachsende Netz der Fernbus-Linien bietet sich dem Journalisten als preiswerte Alternative für Fahrten in Deutschland an – und gut arbeiten lässt sich in den modernen Fahrzeugen auch noch.

Umfrage

Endspurt: Bitte noch an großer DJV-Umfrage Freie teilnehmen !

25.02.14

Am 5. März ist endgültig Schluss

DJV-Freien-Tipp

Wenn freie Journalisten auf Recherchereise gehen

21.02.14

Fahrt-, Reise- und Verpflegungskosten, die bei Recherchereisen anfallen, können freie Journalisten beim Finanzamt geltend machen. Freien-Experte Michael Hirschler vom DJV erklärt, was zu beachten ist.

Berufsinformationen

Newsletter für freie Journalisten vom 20. Februar 2014 ist jetzt auch online

20.02.14

Informationen rund um die freie Tätigkeit

Freie Journalisten

Sprechen wir übers Geschäft (4)

18.02.14

Volker Thies ist Lokaljournalist im Rhein-Main-Gebiet. Er schreibt vor allem über Kommunalpolitik – das härteste Brot, das ein freier Journalist kauen kann.

Urheberrecht

Werbung mit Rezension verletzt Urheberrecht

17.02.14

F.A.Z. gewinnt gegen buch.de, aber was gewinnen damit schon die Urheber?

Urheberrecht

Auflistung von Links auf Internetseite zulässig, entscheidet der Europäische Gerichtshof

17.02.14

Aus für das Leistungsschutzrecht der Presseverleger?

Urheberrecht

FAZ und Springer versenden Vertragstexte an Freie

14.02.14

Der Jahresanfang als Beginn der neuen Vertrags-Saison

journalist.de

Faire Honorare für freie Journalisten

13.02.14

DJV-Freien-Experte Michael Hirschler über die DJV-Umfrage unter freien Journalisten, Vergütungsregeln und darüber, wie freie Journalisten heute überleben können.

Urheberrecht

Entscheidung zur Namensnennung von Bildurhebern sorgt für Aufregung

07.02.14

Auch im Netz haben Urheber Rechte. Das sorgt bei manchen für Verdruss. Was gilt?

DJV-news 339

Fairer Umgang, Tarifverhandlungen, Europatag, Bildung etc.

07.02.14

DJV-Leitfaden zum fairen Umgang | Tarifrunde Tageszeitungen | DJV lädt zum Europatag nach Brüssel ein | Volksstimme: Sozialplan durchgesetzt | Bauer expandiert nach Neuseeland | Soll Weiterbildung zertifiziert werden? | Gericht...

News 565 bis 576 von 858

Schon gewusst?Wer arbeitet, macht Fehler. Wer viel arbeitet, viele Fehler. Das gilt auch für bestens ausgebildete Journalisten. Doch mit Training und Weiterbildung neben dem Job können auch Profis noch besser werden. Der DJV bietet daher zahlreiche Bildungsangebote, Seminare, Tagungen und auch Online-Kurse ("Webinare").

Und wer richtig viel Fehler macht, macht Journalismus. Foto: Hirschler

Schon gewusst?Wer arbeitet, macht Fehler. Wer viel arbeitet, viele Fehler. Das gilt auch für bestens ausgebildete Journalisten. Doch mit Training und Weiterbildung neben dem Job können auch Profis noch besser werden. Der DJV bietet daher zahlreiche Bildungsangebote, Seminare, Tagungen und auch Online-Kurse ("Webinare").

freienblog

Weitere interessante Themen

Newsletter

Cookie Einstellungen