News für Freie
Ukraine - Gefahren für Reporter
Journalisten werden von Unbekannten angegriffen. Tipps für die Sicherheit.
Vor dem Hintergrund der Spannungen zwischen den zahlreichen Akteuren im Land, der neuen ukrainischen Regierung, Teilen der Bevölkerung vor allem in den mehrheitlich von russischsprachigen Bürger bewohnten Regionen, dem westlichen Ausland und der russischen Regierung müssen Journalisten zunehmend befürchten, nicht als neutrale Berichterstatter, sondern als Partei der einen oder anderen Seite eingestuft zu werden. Hinzu kommt, dass auch politische Aktivisten von Nichtregierungsorganisationen offenbar zum Teil gleichzeitig als Journalisten auftreten, andere Journalisten daher mit ihnen identifiziert werden. Auch nicht ausgeschlossen werden kann, dass Journalisten einfach nur deswegen von einer Seite der Akteure des Konflikts angegriffen werden, um für negative Schlagzeilen gegenüber der jeweils anderen Partei des Konfliktes zu sorgen.
Vor diesem Hintergrund ist Journalisten zu empfehlen, sich, wenn irgend möglich, abhängig von der jeweiligen Region der Ukraine vermehrt bei Verantwortlichen der alten oder neuen politischen oder militärischen Stellen zu akkreditieren oder in anderer Weise zu registrieren, selbst dann, wenn ein offizielles Akkreditierungsverfahren noch nicht besteht. Während im Raum Kiew und der westlichen Ukraine hierzu offenbar inzwischen auch die paramilitärischen Einheiten des „Rechten Sektors“ gehören, sind es auf der Krim die Angehörigen der ehemaligen Sondereinheit Berkut, die hier an vielen Punkten den Ton angeben. Auch wenn es in keiner Weise angenehm sein kann, sich mit solchen Personen als Antragsteller befassen zu müssen, kann das am Ende immer noch besser sein, als von marodierenden Jungrekruten dieser Paramilitärs in die Mangel genommen zu werden.
Ein Bestätigungsschreiben oder auch nur ein einfacher "Selfie" zusammen mit solchen Verantwortlichen mag dann an informellen Kontrollpunkten oder bei der Konfrontation mit paramilitärischen Truppen unter Umständen für Entspannung sorgen. Darüber hinaus sollte die deutsche Botschaft oder – vielleicht auch, weil die Botschaftskommunikation überwacht werden dürfte - andere vertrauenswürdige Stellen ständig über Reiseziele und den Aufenthalt auf dem Laufenden gehalten werden. Alternativ mag es sinnvoll sein, sich zusammen mit ukrainischen Journalisten zu bewegen, welche die Situation im Einzelfall besser einschätzen können.
Der DJV empfiehlt zusätzlich, die eigene Versicherungssituation vor Einsätzen im Krisengebiet zu prüfen. Dazu gibt es ein Skript des DJV-Versicherungsmaklers. Mitglieder werden von seiner Seite sowie auch von der DJV-Geschäftsstelle beraten. Entsprechende Hinweise finden sich auch im DJV-Ratgeber "Handbuch für Freie".
Selbstverständlich gibt es im Kommentarfeld auf dieser Seite die Möglichkeit, dass Journalisten, die bereits aus der Ukraine berichten, hier ihre Tipps und Hinweise beitragen.
Michael Hirschler, hir@djv.de
News für Freie
Webinar, 11. Juni: Huffington Post und wir Freie - was tun?
Die Huffington Post strebt nach Deutschland. Das US-Internetportal lebt von Blogbeiträgen, für die kein Honorar gezahlt wird. Die Gründerin hat damit 300 Millionen Dollar verdient, die freien Blogger sahen davon nichts. Wie...
AGB im Wortlaut
Spiegel Online hat seine Autorenverträge überarbeitet. Der DJV hält die neuen AGB für fair und vorbildlich. journalist.de dokumentiert die Allgemeinen Geschäftsbedingungen von Spiegel Online im Wortlaut.
Mindestens 100 Euro
Seit Jahren werden die Autorenverträge zwischen Freelancern und Verlagen vor Gericht ausgefochten statt verhandelt. Spiegel Online macht es umgekehrt – und taugt damit als Vorbild.
Auch freie Journalisten haften
Ein grober Fehler im Bericht kann teuer werden. Nicht nur für die Redaktion. Auch freie Journalisten müssen damit rechnen, in Regress genommen zu werden. Was sie beachten müssen, erklärt Michael Hirschler vom DJV.
Neue Rentenversicherungspflicht für Selbständige - (k)ein Thema für freie Journalisten?
Die Bundesregierung plant eine neue Rentenversicherungspflicht für Selbständige, um deren Altersversorgung zu verbessern. Freie Journalisten, die in der Künstlersozialversicherung versichert sind, werden davon nicht betroffen...
Webinar Verhandlungstraining für Freie
Unsere Webinarreihe beginnt wieder Ende August mit einem Klassiker: Verhandlungstraining
Schon gewusst?Rund 60 Prozent aller Freien arbeiten aus Überzeugung hauptberuflich frei, 40 Prozent sind als Freie tätig, weil sie keine Anstellung finden (Quelle: DJV-Umfrage 2014).
Schon gewusst?Rund 60 Prozent aller Freien arbeiten aus Überzeugung hauptberuflich frei, 40 Prozent sind als Freie tätig, weil sie keine Anstellung finden (Quelle: DJV-Umfrage 2014).
freienblog
Weitere interessante Themen
Selbstverlag
Ihr eigenes Buch machen, also eBook oder Printexemplar, mit vonjournalisten.de
...mehr
DJV, Verband der Freien
Über 15.000 Freie sind Mitglied im DJV. Warum, steht in unserem Flyer.
...mehr