Deutscher Journalisten-Verband Gewerkschaft der Journalistinnen und Journalisten
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Bildjournalisten

Merkels Zittern

Der feine Unterschied

11.07.2019

Drei Mal in nur wenigen Wochen zitterte Bundeskanzlerin Angela Merkel bei öffentlichen Terminen. Die Bilder sind längst Teil der Politikberichterstattung. Es geht nicht um die Frage, ob Medien die zitternde Kanzlerin zeigen dürfen, sondern wie.

Angela Merkel: Es geht um das Wie. Foto: BPA

Politiker, selbst die in höchsten Staatsämtern, genießen nach dem Pressekodex in bestimmten Situationen durchaus Privatsphäre. Wenn Bundeskanzlerin Angela Merkel etwa im Supermarkt bei der Auswahl von Lebensmitteln fotografiert würde, wäre die Veröffentlichung der Bilder ein Fall für den Deutschen Presserat. Anders sieht es aus, wenn Politiker offizielle Termine in Ausübung ihres Amtes wahrnehmen. Solche offiziellen Anlässe waren die drei Tage, an denen Merkel unübersehbar für alle Anwesenden, also auch für Kameraleute und Fotografen, am ganzen Körper zitterte. Es ist vor allem die Häufigkeit der gesundheitlichen Attacken, die das Thema in den Fokus der Politikberichterstattung rücken. Trotzdem oder gerade deshalb fragen sich manche Zuschauer, ob die Medien hier nicht Grenzen des Anstands überschreiten. Über diese Frage wird auch in Redaktionen diskutiert. Gerade auch vor dem Hintergrund, dass schon unmittelbar nach dem ersten Vorfall minutenlange Videos im Netz kursierten mit ansehnlichen Klickraten. Wer Journalismus und Medienethik ernst nimmt, kann nicht in einen Wettbewerb mit Youtube und anderen treten wollen. Aber verschweigen ist auch die falsche Antwort, weil die Öffentlichkeit ein Recht hat zu erfahren, wie fit oder krank eine Spitzenpolitikerin ist. Der Ausweg liegt wie so oft in der Mitte: Es kommt darauf an, wie Medien das Zittern der Kanzlerin thematisieren. Ein zweiminütiges Video zum Beispiel bringt keinen Erkenntnisgewinn, sondern bedient die pure Sensationslust. Die aktuelle Berichterstattung aber zeigt, dass die Journalisten die Gratwanderung zwischen Information und Voyeurismus überwiegend gut hinbekommen. Profis eben. Ginge es nicht um die Gesundheit der Kanzlerin, wollte man ausrufen: weiter so! Ein Kommentar von Hendrik Zörner

News-Übersicht für Bildjournalisten

Urheberrecht

Fotografen haben Namen: 14.000 Euro Schadensersatz für Nichtnennung des Urhebers

28.06.13

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Bildjournalisten

Trauer um Erika Krauß

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Marina Friedt, DJV Hamburg:„Mit Erika Krauß verliert der Journalismus, verliert Hamburg eine Legende. Wir verlieren einen liebenswerten Menschen.“

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ddp images bietet "Freien und Pauschalisten" 15 bis 20 Prozent Beteiligung an - DJV warnt vor übereilten Erklärungen

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Nachdenken statt vorschnell zu applaudieren, heißt es derzeit

DJV-news 306

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Die Chicago Sun-Times - und wir

10.06.13

30 Bildjournalisten verlieren ihren Job, darunter ein Preisträger des Pulitzer-Preises 1982 - nach über 30 Jahren Mitarbeit. Die Chicago Sun-Times, eine große regionale US-Tageszeitung mit einer Auflage von rund 470.000,...

DJV-news 305

IFG-Gebühren, Pressefusion, Knebelvertrag, IJF-Kongress

07.06.13

Petition gegen IFG-Gebühren unterzeichnen | Vermittlungsausschuss für Lockerung der Pressefusionskontrolle | Funke-Mediengruppe verkauft WR-Lokalausgaben | Medienseiten auf dem Rückzug | WamS trotzt Knebelbedingungen | RTL büßt...

dapd

dapd-Bildjournalisten: Sichern Sie Ihr Material jetzt!

06.06.13

Bildarchiv verkauft - was gilt für die Rechte an den Bildern?

journalist.de

Alles nur Fake?

03.06.13

Ist der journalist auf ein inszeniertes Foto hereingefallen? Nach Erscheinen der Mai-Ausgabe haben uns mehrere kritische Hinweise zum Titelbild erreicht. Der Vorwurf: "Das Foto ist gestellt."

Juni-Ausgabe

Der neue journalist ist da

03.06.13

Titelthema im Juni: Bildjournalismus – Wie viel dürfen Fotografen nachhelfen? Und wo fängt Manipulation an?

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