Deutscher Journalisten-Verband Gewerkschaft der Journalistinnen und Journalisten

News für Freie

Honorare

Die Kür - Preise verhandeln

11.10.2013

Teil 2 des Beitrags zu „Es kann etwas gemacht werden für faire Honorare"


Kennen Sie diesen Satz? „„Wir zahlen in aller Regel xy Euro“. Und – mal ehrlich: Wie oft haben Sie in der jüngsten Zeit sofort eingeschlagen, wenn Sie diesen Satz gehört haben?

Wenn Sie Ihre selbst kalkulierten Preise durchsetzen wollen, ist dies der falsche Weg. Sie wollen verhandeln? Dann machen Sie sich klar, dass Sie sich ab jetzt in einer Verhandlung befinden!

Natürlich muss Ihr Auftraggeber es sich leisten können, Sie zu bezahlen. Aber genauso selbstverständlich wird Ihr (potenzieller) Kunde erst einmal ein niedrigeres Honorar veranschlagen. Dies gilt vor allem dann, wenn er Grund zu der Annahme hat, dass Sie Ihre Dienstleistung billiger anbieten: Wenn der mögliche Auftraggeber von Ihnen Sätze hört wie „Wir können aber gern noch handeln“ oder „Ich könnte es auch günstiger erledigen“, graben Sie sich selbst das Wasser ab – und beenden damit jede weitere Verhandlungsmöglichkeit. Der Kunde muss also überzeugt sein, dass Sie den Auftrag im Prinzip nicht billiger erledigen, als Ihre Sätze es vorgeben.

Dieser Grundsatz gilt übrigens quer durch alle Medien – und selbst bestehende Honorarrahmen, etwa die Print-Vergütungsregeln, sind häufig nicht das Ende der Fahnenstange. Viele Redaktionsleiter haben nach wie vor ein eigenes Budget. Und das Wichtigste ist: In aller Regel geht es bei einer Honorarverhandlung nicht um den Preis, sondern um Qualität und um langfristige Geschäftsbeziehungen.

Machen Sie sich zunächst klar, wo Ihr Alleinstellungsmerkmal liegt, was Sie besonders gut können und was Sie von der Konkurrenz abgrenzt. Essentiell ist der Mehrwert für Ihre Auftraggeber: Sie sind Dienstleister – jemand, der für seine Kunden Probleme löst. Stellen Sie sich also folgende Fragen:

•    Worauf legt der Kunde besonderen Wert?
•    Möchte er so wenig wie möglich am Prozess beteiligt oder über jeden Schritt informiert werden?
•    Geht es ihm hauptsächlich um eine schnelle Lieferung oder um eine besonders originelle Idee?

Wichtig ist die eigene Einstellung! Billig kann jeder. Ein hoher Preis vermittelt auch ein erhöhtes Image – wenn er durch hervorragenden Service, 1a-Qualität und kompetente Leistung gerechtfertigt ist. Sie müssen sich mit Ihren Honoraren identifizieren und so beim Kunden ein Wertbewusstsein für die Leistung erzeugen.
 
Lehnt der Kunde Ihre Dienstleistung unter dem Vorwand, sie sei zu teuer, ab, ist er häufig in Wirklichkeit nicht überzeugt und begeistert. Ihr Verhandlungspartner wird schnell merken, wie hoch Sie selbst Ihre eigene Leistung einschätzen, ob Sie unsicher sind beim Thema Geld oder die Verhandlung einfach nur schnell hinter sich bringen wollen.

Lenken Sie also die Aufmerksamkeit Ihres Kunden weg vom Preis – und weg von der Konkurrenz. Aussagen wie „Sie sind aber doppelt so teuer wie Ihr Wettbewerber“ oder „Bei xy kostet das aber so und so viel“ sollten Sie nicht beeindrucken. Was beim Kunden ankommt, liegt in Ihren Händen: Bleibt nur der Preis hängen, wird er sich bei der Konkurrenz umhören. Ist es jedoch der für ihn erkennbare Nutzen, der ihm in Erinnerung bleibt, spielt der Preis plötzlich keine Rolle mehr.


Constanze Elter


Constanze Elter ist Steuerjournalistin und bringt Lesern und Hörern unter dem Motto „Steuern – leicht gemacht!“ die Wirtschaft näher. Komplexe Zusammenhänge und trockene Themen verstehen, erklären und verständlich und anschaulich aufzubereiten, darin sieht sie ihre Aufgabe – für Hörfunk, Printmedien, Fachverlage, öffentliche Auftraggeber und Kanzleien.

Constanze Elter hat außerdem diverse Bücher veröffentlicht. Im Wiley Verlag sind bislang die Ratgeber „Freiberufler: Fit fürs Finanzamt“ (2013) und „Selbstständig und dann? Wie Freiberufler langfristig erfolgreich werden“ (2011) erschienen. Für 2014 ist im Gabler Verlag das Buch „Der Rechnungs-Kompass“ geplant.


http://www.constanze-elter.de


News für Freie

Freie beim MDR

Ausschluss durch die Hintertür

05.02.21

Mit großem Erstaunen hat der Deutsche Journalisten-Verband zur Kenntnis genommen, dass beim Mitteldeutschen Rundfunk entgegen vorheriger Überlegungen eine effektive betriebliche Mitbestimmung der freien Mitarbeiterinnen und...

Zahlen und Fakten

Neue Umfrage zur Situation der Freien

29.01.21

Der Deutsche Journalisten-Verband ruft alle freien Journalistinnen und Journalisten dazu auf, sich an einer Umfrage des DJV zu beteiligen.

Corona-Krise

Update zum Info Kinderkrankengeld

29.01.21

Das DJV-Info zum Thema Kinderkrankengeld wurde aktualisiert, unter anderem durch eine Erläuterung zur Abrechnung der Ansprüche bei sozialversicherungspflichtig beschäftigten Freien. Das Info ist unter djv.de im Format PDF...

Corona-Krise

Aktualisierung zu Hilfen für Freie 2021

29.01.21

Eine Aktualisierung des DJV-Infos zum Thema Neustarthilfe und Betriebskostenhilfe ist jetzt unter djv.de abrufbar (Format PDF).

Corona-Krise

Neustarthilfe und Betriebskostenhilfe wird verbessert

21.01.21

Coronahilfen: Die Neustarthilfe wird auf bis zu 7.500 Euro erhöht und "Bezugsrahmen" von 25 auf 50% erhöht. Wer z.B. einen Umsatz von 20.000 Euro hat, erhält jetzt 5.000 Euro. Zahlungen sollen jetzt auch für unständig...

CORONA-PANDEMIE

Corona-Pandemie und Betreuung: Erweiterter Anspruch auf Kinderkrankengeld

20.01.21

Bereits seit März 2020 gibt es einen Anspruch von Eltern auf Zahlungen aus dem Infektionsschutzgesetz, wenn die Schule oder Kindertageseinrichtung wegen Corona geschlossen wird. Voraussetzung ist dabei unter anderem, dass das...

CORONA-PANDEMIE

EU-Beihilferecht sorgt für Probleme

14.01.21

Freie müssen mit der Beantragung von neuen Hilfen weiterhin warten. Irreführende Aussagen der Bundesregierung und  unklare Antragssysteme sorgen derweil für Chaos bei Selbstständigen: Weder die Neustarthilfe noch die hierzu...

Urheber

Verbandsklagerecht muss kommen

13.01.21

Bei der Umsetzung der EU-Richtlinie für das Urheberrecht in der digitalen Gesellschaft sollte der deutsche Gesetzgeber nicht auf das Instrument des Verbandsklagerechts verzichten.

CORONA-PANDEMIE

Antrags-Chaos: Besser noch warten bei Neustarthilfe und Betriebskostenhilfe

11.01.21

EU-Beihilferecht sorgt für Probleme Freie müssen mit der Beantragung von neuen Hilfen weiterhin warten. Irreführende Aussagen der Bundesregierung und  unklare Antragssysteme sorgen derweil für Chaos bei Selbstständigen:...

Corona-Pandemie

Antragsformular für Neustarthilfe lässt auf sich warten

08.01.21

Das Antragsformular für den Direktantrag für die Neustarthilfe ist doch noch nicht online. Wer zur Zeit mit Elster-Zertifikat in den gesicherten Bereich für die Antragstellung auf Wirtschaftshilfen kommt, entdeckt dort nur den...

Freie

Was bei der Umsatzsteuer ab 1. Januar 2021 zu beachten ist

30.12.20

 Die Umsatzsteuer beträgt für ab dem 1. Januar 2021 ausgeführte Leistungen grundsätzlich wieder 19 Prozent bzw. 7 Prozent im Bereich der Einräumung von Urheberrechten.  Wer ab dem 1. Januar 2021 allerdings noch...

Deutschlandradio

Freienvertretung: Freie können am 14. Januar Wahlausschuss wählen

22.12.20

Freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Deutschlandradios können jetzt eine Freienvertretung wählen, mit der die arbeitnehmerähnlich frei Beschäftigten Repräsentanten im Haus bestimmen können. Diese können in Konfliktfällen...

News 85 bis 96 von 858

Schon gewusst?Der DJV bietet freien Journalisten auch online durchgeführte Seminare an. Bei diesen so gennanten "Webinaren" können Freie bei sich im Büro sitzen und Weiterbildung zu vielen Themen abholen - für Mitglieder oft sogar kostenlos oder zu stark vergünstigten Preisen.

Pop-Filter im DJV-Einsatz. Foto: Hirschler

Schon gewusst?Der DJV bietet freien Journalisten auch online durchgeführte Seminare an. Bei diesen so gennanten "Webinaren" können Freie bei sich im Büro sitzen und Weiterbildung zu vielen Themen abholen - für Mitglieder oft sogar kostenlos oder zu stark vergünstigten Preisen.

Weitere interessante Themen

Newsletter

Cookie Einstellungen