Deutscher Journalisten-Verband Gewerkschaft der Journalistinnen und Journalisten

News für Freie

Corona-Krise

Eiertanz auf Kosten der Selbständigen - Corona-Soforthilfe in NRW jetzt doch nicht für den Lebensunterhalt

16.04.2020

Die Soforthilfe in NRW darf jetzt doch nicht für den Lebensunterhalt eingesetzt werden. Das teilte ein Vertreter der Landesregierung am Nachmittag dem DJV Nordrhein-Westfalen mit. Vorher hatte die Landesregierung dem Landesverband des DJV schriftlich mitgeteilt, dass die Hilfe sehr wohl für den Lebensunterhalt genutzt werden dürfe, wie es auch ursprünglich auf der Internetseite des Landes explizit geheißen hatte.

Der Vertreter der Landesregierung begründete das mit der Notwendigkeit, die Kriterien der Bundeshilfen einzuhalten. Zugleich machte er deutlich, dass das Land sich weiterhin dafür einsetze, dass die Nutzung für den Lebensunterhalt möglich werde, da es sich an einem entsprechenden Forderungsschreiben der Wirtschaftsminister der Bundesländer beteiligt habe.

Für viele Selbständige, die den Antrag auf die Hilfe auf Grund der Aussagen des Landes gestellt und teilweise auch schon erhalten haben, kommt diese Änderung wie ein Schock. Sie haben auf bisherige Aussagen vertraut. Sie stellen die Frage, was nun maßgeblich ist, die aktuellen Aussagen oder die Bedingungen bei Antragstellung und Auszahlung,oder ob die jetzige Klarstellung nur für Neuanträge gilt.

In Baden-Württemberg scheint die Nutzung der Soforthilfe zum Lebensunterhalt jedenfalls in bescheidenem Umfang weiterhin kein Problem zu sein. Erst kürzlich hatte die zuständige Ministerin des Bundeslandes der Bundesregierung vorgeworfen, "zu kurz zu springen" und klargestellt, dass in ihrem Bundesland die Hilfe jedenfalls bis zu einer Höhe von 1.180 Euro für den Lebensunterhalt genutzt werden dürfe.

In den meisten übrigen Bundesländern darf die Soforthilfe nur für Betriebsausgaben verwendet werden, Entnahmen aus dem Betrag zum Lebensunterhalt sind nicht erlaubt. Das wird auch damit begründet, dass Hilfe zum Lebensunterhalt über die staatlichen Grundsicherungs- und Sozialleistungen wie Arbeitslosengeld II oder Wohngeld möglich sei.

Für viele Selbständige, die auf Grund von Partner/innen im Haushalt mit eigenem Einkommen keinen Anspruch auf solche Sozialleistungen haben, ist damit ein Weiterbetrieb ihrer bisherigen selbständigen Tätigkeit nicht möglich, da sie aus der Selbständigkeit beziehungsweise den Soforthilfen möglicherweise auf Monate hinaus keinerlei Einkommen in die Familie einbringen dürfen. Für sie macht es unter diesen Umständen mehr Sinn, eine ganz andere Erwerbstätigkeit aufzunehmen. Die Soforthilfen sind für sie in dieser Konstellation auf jeden Fall keine Hilfe. Deren Bedingungen führen dazu, dass gerade diejenigen Selbständigen, die eigentlich die besten Steuerzahler/innen sind, da sie besser verdienen, unter den aktuellen Bedingungen ihre Tätigkeit aufgeben müssen. Gefördert werden offenbar nur diejenigen, die von jeher prekär leben (müssen) und nur wenig ansparen und/oder nicht mit Partner/innen in einem gemeinsamen Haushalt leben.



MH, hir@djv.de

News für Freie

Selbstvermarktung

Die kostenlose Datenbank für freie Journalisten ist im Notfall ein "Presseausweis"

01.10.13

Einige Features der neuen DJV-Datenbank Freie und Bildjournalisten. Auch für Redakteure nutzbar.

Freie

Newsletter für freie Journalisten jetzt online

30.09.13

Kompakte Infos jetzt auch per Web

Markt

Unmut der Freien bei BUNTE - starke Kürzungen der Honorare

26.09.13

Mit dem Rasenmäherprinzip gegen Freie?

Weiterbildung

DJV-Webinar verpasst? Holen Sie sich die Aufzeichnung!

25.09.13

Egal, wo und wann, auf dem PC oder dem iPad, können Sie Aufzeichnungen versäumter Webinare anschauen

journalist.de

Als freier Journalist Steuern sparen

19.09.13

Etliche freie Journalisten verschenken bei der Steuererklärung bares Geld. DJV-Freien-Referent Michael Hirschler zeigt, wie Freiberufler ihre Betriebsausgaben abschreiben können.

Markt

"Herausforderung Google" - Webinar der Europäischen Journalistenföderation

13.09.13

Google ist ein Content-Allesfresser und damit eine Gefahr für die Geschäftsmodelle freier Journalisten. Grund genug, sich einmal auf europäischer Ebene darüber zu unterhalten.

DJV-news 319

Verfassungsschutz, Auskunftsrecht, G+J, RNZ etc.

13.09.13

Verfassungsschutz will keine Daten an die CIA weitergegeben haben | Auskunftsrecht: Minimalstandard reicht nicht aus | 120 Mitarbeiter der Münchner Redaktionen von G+J müssen umziehen | Rhein-Neckar-Zeitung drückt Freien-Honorare...

journalist.de

Ein Verlag, der nicht zahlt

11.09.13

Der ehemalige Verlag von 33mal Reiselust ist insolvent. Die Autoren kämpfen nach wie vor um ihr Geld.

Weiterbildung

Ausgewählte nutzwertige Seminare für Freie im Herbst

10.09.13

Eine kleine Auswahl einiger Highlights für freie Journalisten

Künstlersozialversicherung

Ominöse Zahlenspielereien eingestellt - Arbeitgeberlobby BDA aber weiter gegen KSK

10.09.13

Das Statistische Bundesamt sollte nach dem Willen der Arbeitgeber ausrechnen, dass die Versicherten die Künstlersozialabgabe selbst erheben.

Freie Journalisten

Diskriminierung durch Altersgrenzen an Rundfunkanstalten?

09.09.13

Mit 66 Jahren, da hört das (freie Rundfunk-)Leben auf, müssen Freie immer wieder erfahren

Künstlersozialkasse

Finanzierung als Wahlkampf-Thema?

06.09.13

Die Untätigkeit der Bundesregierung in Sachen Künstlersozialkasse wird jetzt von der SPD aufgegriffen

News 649 bis 660 von 858

Machst Du mit?

Gemeinsamkeit ist anstrengend und leider nicht ratz-fatz mit dem Hochgeschwindigkeitszug zu erreichen: Logo der Aktion FAIRhaltenskodex

Machst Du mit?

freienblog

Weitere interessante Themen

Newsletter

Cookie Einstellungen