Deutscher Journalisten-Verband Gewerkschaft der Journalistinnen und Journalisten

News für Freie

Freie

Jacques Cressard, die Journalisten danken Ihnen!

10.03.2015

Der verstorbene französische Politiker schuf in den 70er Jahren ein einzigartiges Gesetz gegen Scheinselbständigkeit und Prekarität in den Medien.

Jacques Cressard ist am 7. März in Rennes verstorben. Er war Abgeordneter des Wahlkreises Ile-et-Vilaine und Sohn eines Journalisten der Zeitung Ouest France. Sein Name ist verbunden mit einem Gesetz vom 4. Juli 1974, das jedem berufstätigen Journalisten den Status eines Angestellten gibt. Dieses Gesetz steht heute im Arbeitsgesetzbuch, Artikel L 7112-1: „Jede Vereinbarung, nach der ein Unternehmen der Presse gegen Entgelt die Mitarbeit eines Berufsjournalisten vereinbart, gilt als Arbeitsvertrag. Diese Vermutung besteht unabhängig von der Art und Weise oder der Höhe der Vergütung wie auch der Bezeichnung, die dem Vertragsverhältnis gegeben wird.“ Ein enormer Fortschritt, der von den Gewerkschaften der Journalisten seit einem halben Jahrhundert begrüßt wird - und von allen freien Kolleginnen und Kollegen.

Ein Journalist, der auf Basis einzelner Stücke bezahlt wird, muss daher mit einem Gehalt bezahlt werden und profitiert von der Anwendung der Regeln des Arbeitsgesetzbuches und des Tarifvertrags der Journalisten. „Muss bezahlt werden“, - müsste aber nicht gesagt werden: „Müsste“? Seit 1974 bemühen sich zahlreiche Arbeitgeber in der Presse und in den audio-visuellen Medien das Cressard-Gesetz zu umgehen und den unständig eingesetzten Journalisten den Status des Angestellten zu verweigern. Durch die Bezahlung angeblicher Tantiemen, Aufforderungen sich für den relativ neuen Status des „selbständigen Unternehmers“ (auto-entrepreneur) zu erklären oder als lokale Presseagentur, Forderungen, per Rechnung zu arbeiten…

Umgehungsstrategien, die erleichtert werden durch diejenigen, die von einem „Status der Freien“ sprechen, die „Angestellte“ und „Freie“ unterscheiden, die befristete Verträge und freie Mitarbeit gegenüberstellen, ja die Existenz eines speziellen rechtlichen Status selbständiger Journalisten behaupten.

Der oberste Gerichtshof hat schon vor langer Zeit seine Schlussfolgerungen aus der Existenz eines Status der auf Basis einzelner Stücke bezahlten Journalisten gezogen. Er hat geurteilt, dass ein Unternehmen, das regelmäßig Aufträge an einen Journalisten erteilt, selbst wenn dieser auf Basis einzelner Stücke bezahlt wird, aus diesem einen ständigen Mitarbeiter macht, dem es weiterhin Arbeit zu geben hat. Vorbei ist damit der Arbeits-/Auftragsentzug ohne Rücksicht auf die üblichen Verfahrensregelunge sowie Ausgleichszahlungen. Aber immer noch gibt es zu viele Journalisten, die ihre Rechte nicht kennen. Die Journalistengewerkschaft SNJ engagiert sich für diejenigen, die ihre Rechte durchsetzen wollen – und damit für das Cressard-Gesetz.

Presseerklärung der französischen Journalistengewerkschaft Syndicat des Journalistes (SNJ) vom 9. März 2015 (Übersetzung DJV/Hirschler, frz. Originalfassung hier)

News für Freie

Corona-Krise

Neue Hilfen für Freie

21.07.21

Der DJV informiert in einem aktuellen "Tipps für Freie" über neue Hilfen für Freie angesichts fortdauernder wirtschaftlicher Schwierigkeiten in Zusammenhang mit der Corona-Krise. Link zum DJV-Tipps für Freie (PDF)

Corona-Krise

Arbeitsstipendien der Verwertungsgesellschaft Bild-Kunst

14.07.21

Mit Hilfe eines schmalen  Förderungsprogramms der Bundesregierung versucht die Verwertungsgesellschaft Bild-Kunst in der Corona-Krise zu helfen. Im Rahmen des Programms "Neustart Kultur" werden nach Antrag und...

Gesetzgebung

Auf die lange Bank geschoben

21.06.21

Der Bundestag beginnt seine letzte Sitzungswoche vor der Wahl. Das Presseauskunftsgesetz wird nicht mehr verabschiedet.

Corona-Krise

Hilfe für Selbstständige erhöht und verlängert

11.06.21

Die Hilfen für Selbstständige wegen der Corona-Krise werden bis zum 30. September 2021 verlängert, in Details ausgebaut und erhöht. So soll die Neustarthilfe auf 12.000 Euro steigen. Darüber informierte das...

Sozialversicherung

Scheinselbstständigkeit wird wieder einfacher mit der Clearingstelle

11.06.21

Einfacher mit Freien zusammenarbeiten, ganz ohne Sozialversicherungsabgaben. Das wird jetzt wird einfacher, weil eine Auskunftsstelle der Rentenversicherung reformiert wurde. Die so genannte Clearingstelle der Rentenversicherung...

Künstlersozialkasse

Nebenverdienste befristet in höherem Umfang möglich

31.05.21

Versicherte der Künstlersozialversicherung können in Kürze (ab Verkündung des Gesetzes) bis zu 1.300 Euro im Monat zu ihrem Einkommen hinzuverdienen, ohne dass die Pflichtversicherung in der Kranken- und...

Urheberrecht

Bundestag gibt grünes Licht

20.05.21

Der Deutsche Journalisten-Verband begrüßt die Verabschiedung des Gesetzes zur Anpassung des Urheberrechts an die Erfordernisse des digitalen Binnenmarkts durch den Deutschen Bundestag am heutigen Donnerstag.

Coronakrise

Update des Tipps für Freie zur Neustarthilfe und zur Überbrückungshilfe III

11.05.21

Die Informationen des DJV zum Thema Neustarthilfe und Überbrückungshilfe III wurden aktualisiert und sind auf DJV.de im Format PDF abrufbar.

Offener Brief

Journalismus ist Kultur

11.05.21

Der Deutsche Journalisten-Verband fordert in einem Offenen Brief Kulturstaatsministerin Monika Grütters zu Änderungen an dem Rettungs- und Zukunftsprogramm „Neustart Kultur“ auf.

Coronakrise

Aktualisierung der Informationen zur Neustarthilfe und Überbrückungshilfe

28.04.21

Eine Aktualisierung der Informationen zur Neustarthilfe und Überbrückungshilfe sowie zusätzlichen Hilfen in einigen Bundesländern ist jetzt unter djv.de abrufbar: DJV-Tipps für Freie.

Aktenaffäre

Transparenz gefordert

26.04.21

Der Deutsche Journalisten-Verband fordert umfassende Transparenz in der Aktenaffäre der Stasi-Unterlagenbehörde.

Freie

Kulturrat schießt zu kurz

13.04.21

Der Deutsche Kulturrat fordert unbürokratische Hilfen für Künstler bei der Künstlersozialversicherung. Konkreter wird das Gremium gegenüber der Bundesregierung leider nicht.

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Schon gewusst?Schadensersatz für Fehler bei der Berichterstattung? Schwere Verletzung im Krisengebiet? Berufsunfähigkeit? Altersvorsorge? Der DJV-Versicherungsmakler bietet Spezialangebote für Journalisten.

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