Deutscher Journalisten-Verband Gewerkschaft der Journalistinnen und Journalisten

News für Freie

Freie an Rundfunkanstalten

Resolution des ersten ARD-Freienkongresses

25.04.2016

Intensiv debattiert, Wort um Wort gefeilt, hier die Kernaussagen des großen Freientreffens in Berlin am 22/23. April 2016

Aufsteller mit Plakat für das ARD-Freientreffen

Schluss mit der Zwei-Klassen-Gesellschaft!

1. Wir sind viele.

Zehntausende sind bei ARD, ZDF, Deutsche Welle und Deutschlandradio als freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt, davon rund 18.000 als arbeitnehmerähnliche.
Aber egal welcher Status, ob „feste Freie“ oder „freie Freie“:

2. Wir machen das Programm.

Die allermeisten Beiträge und Sendungen stammen von freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Wir recherchieren und moderieren, wählen Inhalte und Musik aus, präsentieren Nachrichten, drehen, schneiden, produzieren Sendungen, gestalten Websites, betreuen Social-Media-Auftritte.
Doch:

3. Wir sind Arbeitnehmern ähnlich, aber nicht gleichgestellt.


Wir leisten die gleiche Arbeit, haben aber nicht die gleichen Rechte. Wir haben keine Arbeitsverträge, sondern nur einen „arbeitnehmerähnlichen“ Rechtsstatus. Wir müssen ständig um unser Einkommen fürchten. Sozialleistungen, die für Festangestellte selbstverständlich sind, werden uns vorenthalten. Und das, obwohl wir Tür an Tür mit ihnen arbeiten und oft im gleichen Dienstplan stehen.
Jetzt kommt dazu:

4. Die Sender sparen auf unsere Kosten.

Dass Geld fehlt, ist kein Naturgesetz. Es ist politisch so gewollt. Und während die Einkommen der Festangestellten sicher sind, sparen die Sender vor allem an uns Freien – und damit am Programm. Wer aber guten unabhängigen Journalismus will, muss dafür Geld in die Hand nehmen.
Und:

5. Wir wollen von unserer Arbeit leben können.

Sie gefällt uns und ist genau unser Ding. Wir bringen unsere ganze Kraft und unser kreatives Potenzial ein. Doch die Honorare sind oft nicht angemessen. Sichere Perspektiven fehlen.
Aber:

6. Wir wollen arbeiten und dabei gesund bleiben.

Leider ist immer häufiger das Gegenteil der Fall. Unsicherheit und wirtschaftliche Zwänge machen einige von uns krank. Andere lassen es nicht so weit kommen und verlassen die Sender. Kreative Köpfe, markante Stimmen gehen so verloren. Doch gerade die braucht der öffentlich-rechtliche Rundfunk. Für uns gilt nach wie vor:

7. Wir sind offen für Neues.

Wir eignen uns selbstverständlich neue Techniken an, entwickeln zeitgemäße Formate und Darstellungsformen. Wir brauchen dafür aber auch Zeit und Geld. Berufliche Fort- und Weiterbildung darf nicht in unserer Freizeit stattfinden, und sie muss angemessen vergütet werden.
Wichtig ist uns auch:

8. Wir lassen uns nicht gegeneinander ausspielen.

Jüngere gegen Ältere, Hörfunk gegen Fernsehen oder Online, Festangestellte gegen Freie: Das läuft bei uns nicht. Wir fordern Wertschätzung, Transparenz und Solidarität.
Und nicht zuletzt:

9. Auch wir sind der öffentlich-rechtliche Rundfunk!

Doch nicht überall sind Freie als gleichberechtigte Mitarbeiter anerkannt. Bei einigen Sendern sitzen sie im Personalrat, andere haben eine gesetzlich verankerte Freienvertretung, manche nicht einmal das. Wir wollen Missstände benennen und beseitigen können, wo das nötig ist. Vor allem aber wollen wir die Zukunft unserer Sender mitgestalten. Wir fordern: Freie gleichberechtigt in die Personalräte! Überall.

Wir fordern die Intendantinnen und Intendanten, die Rundfunkräte und die Parlamente in Bund und Ländern auf: Macht Schluss mit der Zwei-Klassen-Gesellschaft!


Die Interessenvertretungen für Freie im öffentlich-rechtlichen Rundfunk



Mehr zur Veranstaltung in unserem Bericht auf djv.de


News für Freie

Corona-Krise

Neue Hilfen für Freie

21.07.21

Der DJV informiert in einem aktuellen "Tipps für Freie" über neue Hilfen für Freie angesichts fortdauernder wirtschaftlicher Schwierigkeiten in Zusammenhang mit der Corona-Krise. Link zum DJV-Tipps für Freie (PDF)

Corona-Krise

Arbeitsstipendien der Verwertungsgesellschaft Bild-Kunst

14.07.21

Mit Hilfe eines schmalen  Förderungsprogramms der Bundesregierung versucht die Verwertungsgesellschaft Bild-Kunst in der Corona-Krise zu helfen. Im Rahmen des Programms "Neustart Kultur" werden nach Antrag und...

Gesetzgebung

Auf die lange Bank geschoben

21.06.21

Der Bundestag beginnt seine letzte Sitzungswoche vor der Wahl. Das Presseauskunftsgesetz wird nicht mehr verabschiedet.

Corona-Krise

Hilfe für Selbstständige erhöht und verlängert

11.06.21

Die Hilfen für Selbstständige wegen der Corona-Krise werden bis zum 30. September 2021 verlängert, in Details ausgebaut und erhöht. So soll die Neustarthilfe auf 12.000 Euro steigen. Darüber informierte das...

Sozialversicherung

Scheinselbstständigkeit wird wieder einfacher mit der Clearingstelle

11.06.21

Einfacher mit Freien zusammenarbeiten, ganz ohne Sozialversicherungsabgaben. Das wird jetzt wird einfacher, weil eine Auskunftsstelle der Rentenversicherung reformiert wurde. Die so genannte Clearingstelle der Rentenversicherung...

Künstlersozialkasse

Nebenverdienste befristet in höherem Umfang möglich

31.05.21

Versicherte der Künstlersozialversicherung können in Kürze (ab Verkündung des Gesetzes) bis zu 1.300 Euro im Monat zu ihrem Einkommen hinzuverdienen, ohne dass die Pflichtversicherung in der Kranken- und...

Urheberrecht

Bundestag gibt grünes Licht

20.05.21

Der Deutsche Journalisten-Verband begrüßt die Verabschiedung des Gesetzes zur Anpassung des Urheberrechts an die Erfordernisse des digitalen Binnenmarkts durch den Deutschen Bundestag am heutigen Donnerstag.

Coronakrise

Update des Tipps für Freie zur Neustarthilfe und zur Überbrückungshilfe III

11.05.21

Die Informationen des DJV zum Thema Neustarthilfe und Überbrückungshilfe III wurden aktualisiert und sind auf DJV.de im Format PDF abrufbar.

Offener Brief

Journalismus ist Kultur

11.05.21

Der Deutsche Journalisten-Verband fordert in einem Offenen Brief Kulturstaatsministerin Monika Grütters zu Änderungen an dem Rettungs- und Zukunftsprogramm „Neustart Kultur“ auf.

Coronakrise

Aktualisierung der Informationen zur Neustarthilfe und Überbrückungshilfe

28.04.21

Eine Aktualisierung der Informationen zur Neustarthilfe und Überbrückungshilfe sowie zusätzlichen Hilfen in einigen Bundesländern ist jetzt unter djv.de abrufbar: DJV-Tipps für Freie.

Aktenaffäre

Transparenz gefordert

26.04.21

Der Deutsche Journalisten-Verband fordert umfassende Transparenz in der Aktenaffäre der Stasi-Unterlagenbehörde.

Freie

Kulturrat schießt zu kurz

13.04.21

Der Deutsche Kulturrat fordert unbürokratische Hilfen für Künstler bei der Künstlersozialversicherung. Konkreter wird das Gremium gegenüber der Bundesregierung leider nicht.

News 61 bis 72 von 858

Schon gewusst?54% der Freien sind weiblich, 96% haben Abitur, 75% einen Hochschulabschluss. Der durchschnittliche Monatsgewinn beträgt 2.180 Euro im Monat. Frauen verdienen 1.895 €, Männer 2.440 €. Quelle: DJV-Umfrage 2014 (djv.de/umfragefreie)

Schon gewusst?54% der Freien sind weiblich, 96% haben Abitur, 75% einen Hochschulabschluss. Der durchschnittliche Monatsgewinn beträgt 2.180 Euro im Monat. Frauen verdienen 1.895 €, Männer 2.440 €. Quelle: DJV-Umfrage 2014 (djv.de/umfragefreie)

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