Deutscher Journalisten-Verband Gewerkschaft der Journalistinnen und Journalisten

News für Freie

Auskunftsrechte

Europäische Zentralbank kann "zur Währungsstabilität" Auskunft verweigern

06.12.2012

Europäische Zentralbank (EZB) kann Zugang zu Dokumenten verweigern, wenn die wirtschaftliche Stabilität durch die Verbreitung von Informationen gefährdet erscheint


Eine Journalistin eines Nachrichtendienstes (im konkreten Fall: der Finanznachrichtendienst Bloomberg) erhielt von der EZB keinen Zugang zu Unterlagen, in denen es um Positionen von EZB-Mitarbeitern zu Finanzoperationen außerhalb des regulären Marktes sowie der Finanzsituation Griechenlands ging.

Der Zugang zu Dokumenten der Europäischen Zentralbank (EZB) ist geregelt im „Beschluss über den Zugang der Öffentlichkeit zu Dokumenten der Europäischen Zentralbank“ vom 4. März 2004. Dieser Beschluss enthält auch Ausnahmebestimmungen, nach denen ein Zugang verweigert werden kann. Nach Artikel 4 Absatz 1 2. Spiegelstrich kann ein Verweigerungsgrund die befürchtete Beeinträchtigung „des Schutzes des öffentlichen Interesses an der Finanz-, Währungs- oder Wirtschaftspolitik der Gemeinschaft oder eines Mitgliedstaats“ sein.

Der Europäische Gerichtshof bestätigte diese Regelung als  Rechtsgrundlage für die Weigerung. Im konkreten Fall bejahte sie bei einem Dokument (Meinungen von EZB-Mitarbeitern zu Budgettricks der griechischen Regierung durch die Zweckgesellschaft „Titlos“ und damit verbundene Finanzwerkzeuge) eine mögliche Beeinträchtigung eines öffentlichen Interesses. Die Situation Griechenlands, aber auch ganz Europas, sei in der fraglichen Zeit extrem verwundbar gewesen, auch hätte das Vertrauen der Öffentlichkeit in das Management der Situation durch die EU-Behörden Schaden nehmen können, meinten die Richter.

Die EZB könne aber auch die Herausgabe von Unterlagen, deren Inhalte durch Fortentwicklungen bereits überholt seien, ablehnen, weil auch veraltete Dokumente Auswirkungen auf die Finanzmärkte haben können. Auch wenn die Akteure am Finanzmarkt solche Berichte sehr wohl analysieren und ihren temporären Status erkennen könnten, seien Rückwirkungen auf die Märkte nicht auszuschließen, meinte das Gericht.

EUGH vom 29. November 2012


Michael Hirschler, hir@djv.de




News für Freie

Corona-Krise

Neue Hilfen für Freie

21.07.21

Der DJV informiert in einem aktuellen "Tipps für Freie" über neue Hilfen für Freie angesichts fortdauernder wirtschaftlicher Schwierigkeiten in Zusammenhang mit der Corona-Krise. Link zum DJV-Tipps für Freie (PDF)

Corona-Krise

Arbeitsstipendien der Verwertungsgesellschaft Bild-Kunst

14.07.21

Mit Hilfe eines schmalen  Förderungsprogramms der Bundesregierung versucht die Verwertungsgesellschaft Bild-Kunst in der Corona-Krise zu helfen. Im Rahmen des Programms "Neustart Kultur" werden nach Antrag und...

Gesetzgebung

Auf die lange Bank geschoben

21.06.21

Der Bundestag beginnt seine letzte Sitzungswoche vor der Wahl. Das Presseauskunftsgesetz wird nicht mehr verabschiedet.

Corona-Krise

Hilfe für Selbstständige erhöht und verlängert

11.06.21

Die Hilfen für Selbstständige wegen der Corona-Krise werden bis zum 30. September 2021 verlängert, in Details ausgebaut und erhöht. So soll die Neustarthilfe auf 12.000 Euro steigen. Darüber informierte das...

Sozialversicherung

Scheinselbstständigkeit wird wieder einfacher mit der Clearingstelle

11.06.21

Einfacher mit Freien zusammenarbeiten, ganz ohne Sozialversicherungsabgaben. Das wird jetzt wird einfacher, weil eine Auskunftsstelle der Rentenversicherung reformiert wurde. Die so genannte Clearingstelle der Rentenversicherung...

Künstlersozialkasse

Nebenverdienste befristet in höherem Umfang möglich

31.05.21

Versicherte der Künstlersozialversicherung können in Kürze (ab Verkündung des Gesetzes) bis zu 1.300 Euro im Monat zu ihrem Einkommen hinzuverdienen, ohne dass die Pflichtversicherung in der Kranken- und...

Urheberrecht

Bundestag gibt grünes Licht

20.05.21

Der Deutsche Journalisten-Verband begrüßt die Verabschiedung des Gesetzes zur Anpassung des Urheberrechts an die Erfordernisse des digitalen Binnenmarkts durch den Deutschen Bundestag am heutigen Donnerstag.

Coronakrise

Update des Tipps für Freie zur Neustarthilfe und zur Überbrückungshilfe III

11.05.21

Die Informationen des DJV zum Thema Neustarthilfe und Überbrückungshilfe III wurden aktualisiert und sind auf DJV.de im Format PDF abrufbar.

Offener Brief

Journalismus ist Kultur

11.05.21

Der Deutsche Journalisten-Verband fordert in einem Offenen Brief Kulturstaatsministerin Monika Grütters zu Änderungen an dem Rettungs- und Zukunftsprogramm „Neustart Kultur“ auf.

Coronakrise

Aktualisierung der Informationen zur Neustarthilfe und Überbrückungshilfe

28.04.21

Eine Aktualisierung der Informationen zur Neustarthilfe und Überbrückungshilfe sowie zusätzlichen Hilfen in einigen Bundesländern ist jetzt unter djv.de abrufbar: DJV-Tipps für Freie.

Aktenaffäre

Transparenz gefordert

26.04.21

Der Deutsche Journalisten-Verband fordert umfassende Transparenz in der Aktenaffäre der Stasi-Unterlagenbehörde.

Freie

Kulturrat schießt zu kurz

13.04.21

Der Deutsche Kulturrat fordert unbürokratische Hilfen für Künstler bei der Künstlersozialversicherung. Konkreter wird das Gremium gegenüber der Bundesregierung leider nicht.

News 61 bis 72 von 858

Schon gewusst?Rund 60 Prozent aller Freien arbeiten aus Überzeugung hauptberuflich frei, 40 Prozent sind als Freie tätig, weil sie keine Anstellung finden (Quelle: DJV-Umfrage 2014).

Auch bei der EU in Brüssel sind viele Freie unterwegs - nicht immer freiwillig frei. Foto: Hirschler

Schon gewusst?Rund 60 Prozent aller Freien arbeiten aus Überzeugung hauptberuflich frei, 40 Prozent sind als Freie tätig, weil sie keine Anstellung finden (Quelle: DJV-Umfrage 2014).

Weitere interessante Themen

Newsletter

Cookie Einstellungen